Flare des Satelliten Iridium 61 am 10. Juli 2016 um 23:38 Uhr

Flare des Satelliten Iridium 61 unterhalb Kassiopeia

Nach dem zweiten richtig heißen Tag des Jahres mit bis zu 32 °C haben wir uns in der ersten Nachthälfte die Beobachtung von Iridium Flares vorgenommen. Für 22:04:08 Uhr war das Flare des Satelliten Iridium 55 und für 23:38:13 Uhr der des Satelliten Iridium 61 berechnet.

 

Kassiopeia und Iridium Flare am 10. Juli 2016 um 23:38 Uhr
@artusmi 20160710_2338

Das erste Flare haben wir einfach nur angeschaut. Für Fotos in Langzeitbelichtung war es noch zu hell. Auf die Sekunde genau tauchte Iridium 55 in 57° Höhe am NO-Himmel auf. Das Flare-Maximum erreichte eine Helligkeit von stolzen -8 mag. Das reichte aus, um ihn sogar durch die dünnen Wolkenschichten beobachten zu können. Für Iridium 61 war es dann dunkel genug, um das Aufleuchten zu fotografieren. Bei leicht bewölktem Himmel und 23 °C Außentemperatur positionierten wir nach dem EM-Finale Portugal – Frankreich 1:0 nV die Kamera in Richtung Sternbild Kassiopeia und fertigten auf die Schnelle noch ein paar Probeaufnahmen.

 

Der besondere Reiz beim Fotografieren von Iridium Flares liegt darin, dass man immer nur eine Gelegenheit hat, sie zu fotografieren. Wir empfehlen eine gründliche Vorbereitung. Als Datenquellen und Berechnungsgrundlage nutzen und empfehlen wir Heavens above, Stellarium und CalSky. Eine Funkuhr in Reichweite der Kamera kann äußerst nützlich sein.


Der Betrieb der Webseite CalSky.com war finanziell leider nicht mehr weiter vertretbar und wurde deshalb wenige Tage nach dem 7. Oktober 2020 abgeschaltet.

Flare des Satelliten Iridium 61 am 10. Juli 2016 um 23:38 Uhr
@artusmi 20160710_2338

Ab 23:38:01 Uhr starteten wir dann an der Canon EOS 600D bei ISO 400, Blende 4,5 und einer Brennweite von 36 mm die Aufnahme über Fernauslöser und belichteten 25 Sekunden lang. Während dieser Zeit konnten wir in Ruhe den Flare in rund 23° Höhe am NNO-Himmel unterhalb von Kassiopeia in seiner vollen Länge genießen. Trotz der der relativ niedrigen Höhe und durchziehender Schleierwolken hob sich der Flare mit einer Helligkeit von immerhin -6,5 mag deutlich von den Sternen in seiner Umgebung ab.