Übergabe der neuen Radachse an die Bürgerinnen und Bürger von Würzburg und Reichenberg mit Oberbürgermeister Christian Schuchardt (re.), stellvertretender Landrätin Karen Heußner (2. v.li.), Bürgermeister Stefan Hemmerich (li.).

Neue Radachse 9b am renaturierten Reichenberger Bach übergeben

Die Radachse 9b, ein 660 Meter langer und 2,50 Meter breiter Geh- und Radweg entlang der Reichenberger Straße, ist fertiggestellt. Sie ist Bestandteil des städtischen und überörtlichen Radwegenetzes und erstreckt sich bis zur Nachbargemeinde Reichenberg.

Sie führt von der Kreuzung Giebelstädter Steige / Reichenberger Straße / Rottenbaurer Grund bis zur Anbindung an den bestehenden Geh- und Radweg im Bereich der Talbrücke B19 Richtung Reichenberg. Der Verlauf der 9b entlang des Reichenberger Baches lädt aufgrund der naturnahen Bachführung zu einer Radtour ein.

Übergabe der neuen Radachse an die Bürgerinnen und Bürger von Würzburg und Reichenberg mit Oberbürgermeister Christian Schuchardt (re.), stellvertretender Landrätin Karen Heußner (2. v.li.), Bürgermeister Stefan Hemmerich (li.).
Foto: Michael Bretscher

Oberbürgermeister Christian Schuchardt, stellvertretende Landrätin Karen Heußner, Reichenbergs Bürgermeister Stefan Hemmerich, Stadtbaurat Benjamin Schneider und die Leiterin des städtischen Fachbereichs Tiefbau und Verkehrswesen, Annette Messerer, übergaben den Radweg am 5. Oktober 2021 im Beisein von Stadträten und Bürgerinnen und Bürgern seiner Bestimmung. Die Besonderheit dieser Baumaßnahme beinhaltet nicht nur die Stadtgrenzen übergreifende Erweiterung des Radwegenetzes, sondern auch die Verbreiterung und Renaturierung des Reichenberger Bachs.

Oberbürgermeister Schuchardt freute sich bei dem Termin über die enge Kooperation mit der Gemeinde Reichenberg, die seit März auch auf einem gemeinschaftlichen Gewässerkonzept für den Heigelsbach und seine Zuflüsse basiert, zu denen der Reichenberger Bach gehört: „Die Natur verbindet Würzburg und Reichenberg. Jetzt wird diese Verbindung mit dem Rad erfahrbar und darüber hinaus findet eine Renaturierung und Verbreiterung des Gewässerlaufs des Reichenberger Baches statt.“

Im Rahmen des Radwegbaus und gemäß dem gültigen Gewässerentwicklungskonzepts der Stadt wurde und wird der Bach zur Verbesserung seiner Eigendynamik renaturiert, die Böschungen und das angrenzende Gelände befestigt. Bereits im Planungsverfahren der Radachse 9b wurden die landschaftspflegerischen Maßnahmen mit äußerster Sensibilität behandelt. Die Eingriffe wurden auf das notwendige Maß minimiert, die Bachtrassierung optimiert, Schutzvorkehrungen vorgenommen und der Bau ökologisch begleitet. Eingriffe, die nicht vermeidbar waren, wurden durch die abschnittsweise Renaturierung mit Maßnahmen, die die Gewässerstruktur verbessern, ausgeglichen.

Im Einzelnen waren dies Böschungsaufweitungen, Umgestaltungen mit Windungen, Einbau von Störsteinen und liegendem Totholz, naturnahe Profilausbildung und Längsneigung mit wechselnden Breiten. Damit wurden unterschiedliche Fließgeschwindigkeiten und eine natürliche Fließgewässerdynamik erzielt. Diese Arbeiten konnten ausschließlich in der gewässerarmen Zeit durchgeführt werden, diese ist zwischen Mitte Juni bis spätestens Ende Oktober.

Das kürzlich eingetretene Hochwasser hat den bisher renaturierten Bach überflutet und in Teilbereichen die Böschungen ausgeschwemmt, Totholz und Steinschüttungen verfrachtet. An diesen Bereichen wurden daraufhin weitere Böschungsbefestigungen mittels Blockschichtungen hergestellt und, wo erforderlich und möglich, das Bachbett verbreitert.

Die Baumaßnahmen Fuß-, Radweg und Renaturierung des Reichenberger Bachs werden voraussichtlich Ende des Jahres abgeschlossen sein und mit einer Bausumme von rd. 1,1 Millionen Euro abgerechnet. Die Regierung von Unterfranken hat eine Festbetragsförderung von 600.000 Euro zugesagt.

Quelle: Stadt Würzburg