Orkantief "Felix"am 10. Januar 2015 um 10:05 Uhr

Orkantief „Felix“ löst Tiefdruckgebiet „Elon“ ab

Tiefdruckgebiet „Elon“ fegte in der Nacht vom 9. Januar 2015 über Deutschland hinweg und hat vor allem in Norddeutschland erheblich Schäden verursacht. Mehrere Menschen wurden verletzt. Seit 10. Januar 2015 ist das Orkantief „Felix“ aktiv, das laut Deutschem Wetterdienst (DWD) erneut Orkanböen und Sturmfluten bringen wird.

 

 

Bayern liegt derzeit im Bereich einer starken Westströmung. Dabei wird sehr milde Meeresluft herangeführt. In Eisingen hatten wir vergangene Nacht bereits 12 °C und während unserer Videoaufnahme waren es 14 °C. Am Abend und in der Nacht zum Sonntag zieht eine kräftige Kaltfront von Nord nach Süd durch, die im Süden oberhalb 600 m Neuschnee bringt. Tagsüber treten im Flachland Sturmböen zwischen 65 und 85 km/h aus West auf. In den freien Lagen sind auch schwere Sturmböen um die 95 km/h im Gepäck. In den Kammlagen der östlichen Mittelgebirge und in den Hochlagen der Alpen gibt es weiterhin Orkanböen um 120 km/h.

Frühestens Ende kommender Woche ist laut DWD mit einer Beruhigung zu rechnen. Ursache für die Turbulenzen ist das riesige Zentraltief „Christian“ über Island, das kleinere Tiefdruckgebiete nach Europa schickt.

 

Doppeltes Sturmtief Elon und Felix

73 polizeiliche Einsätze in Unterfranken

 

UNTERFRANKEN. Bereits seit dem späten Donnerstagabend bescherten die beiden Sturmtiefe Elon und Felix der Unterfränkischen Polizei einige Einsätze. Eine Person wurde bei einem Verkehrsunfall leicht verletzt, als der Pkw vom Seitenwind von der Fahrbahn abkam. Sonst blieb es nach bisherigen Erkenntnissen überall bei Sachschäden. Den Hauptanteil der insgesamt 73 polizeilichen Einsätze machten umgestürzte Bäume aus, die auf der Fahrbahn lagen. Hier waren dann meist auch die Feuerwehren für die Räumung eingebunden. Örtlich war ein Großteil der Einsätze im Bereich des Spessarts und der Rhön zu absolvieren.

Das Polizeipräsidium Unterfranken rät zu einer vorsichtigen und vorausschauenden Fahrweise im Straßenverkehr. Es muss immer noch damit gerechnet werden, dass gerade auf Strecken außerorts unerwartete Hindernisse auf der Fahrbahn, wie zum Beispiel Bäume oder auch Baumteile, auftauchen können.

 

Bereich Main-Rhön

Insgesamt 14 Bäume waren hier im Bereich der Gemarkungen Bad Neustadt, Zeitlofs, Burgpreppach, Stadtlauringen, Hendungen, Hausen in der Rhön, Fladungen, Bastheim, Gochsheim, Bad Brückenau, Motten, Schweinfurt, Bischofsheim und Klaushof auf Fahrbahnen gestürzt und mussten beiseite geschafft werden. Beim Großteil der Fälle waren hier die Feuerwehren mit eingebunden.

Die Hochrhönstraße musste vom Freitagvormittag bis Samstagvormittag komplett für den Verkehr gesperrt werden, weil mehrere Bäume die Straße blockierten.

In Ostheim vor der Rhön wurde der Verkehr am Samstagvormittag wegen einer örtlichen Straßenüberschwemmung kurzzeitig umgeleitet.

In Bad Brückenau drohten Werbeschilder von einem Kran herabzufallen. Hier musste kurzfristig zur Sicherung der Schilder der Nahbereich für den Fahrzeug- und Fußgängerverkehr gesperrt werden.

Die restlichen Einsätze bezogen sich auf einzelne herabfallende Dachziegeln und sonstige Gegenstände auf Fahrbahnen, die allesamt jedoch keinen Schaden verursachten.

 

Bereich Untermain

Hier waren insgesamt neun auf der Straße liegende Bäume dafür verantwortlich, dass kurzfristig der Verkehr im Bereich der Gemarkungen Mömbris, Amorbach, Altenbuch, Heigenbrücken, Aschaffenburg, Klingenberg und Erlenbach beeinträchtigt war. Alle Gefahrenstellen waren aber durch den schnellen Einsatz von den örtlichen Feuerwehren zügig wieder geräumt.

In Alzenau stürzten Baumteile auf die Oberleitung einer Bahnstrecke. Hier musste der Zugverkehr kurzfristig unterbrochen werden.

Ein Baumteil ist in der Aschaffenburger Kullmannstraße auf einen geparkten Pkw gefallen und hat so Sachschaden verursacht.

Leichte Verletzungen hat am Samstag gegen 02:00 Uhr ein Pkw-Fahrer erlitten, der nach ersten Erkenntnissen vom Seitenwind von der Fahrbahn abgedrängt wurde. Er prallte gegen einen Baum neben der Fahrbahn. Der Opel Vectra musste abgeschleppt werden.

Bei Erlenbach kollidierte eine Pkw-Fahrerin mit einem auf der Fahrbahn liegenden Baum. Sie kam mit dem Schrecken davon, das Fahrzeug musste jedoch abgeschleppt werden.

Ein Taxifahrer stieß in der Nacht von Freitag auf Samstag bei Weibersbrunn gegen einen auf der Straße liegenden Baum. Es blieb hier bei einem Sachschaden am Fahrzeug.

Die übrigen Einsätze bezogen sich auf umgestürzte Bauzäune, provisorische Verkehrsschilder und andere Gegenstände, die vom Winde verweht wurden, aber keine Schäden anrichteten.

 

Bereich Mainfranken

Insgesamt 15 umgestürzte Bäume auf Straßen mussten im Bereich der Gemarkungen Hafenlohr, Lohr am Main, Rechtenbach, Rimpar, Schollbrunn, Marktheidenfeld, Karlstadt, Höchberg, Plochsbach, Esselbach, Ochsenfurt, Würzburg und Geiselwind geräumt werden. Auch hier waren zu einem Großteil die Feuerwehren eingesetzt.

Auf der Autobahn A 7 im Bereich Marktbreit, Fahrtrichtung Kassel, kippte am Freitagmittag der Anhänger eines Lkws wegen des starken Windes auf die Seite. Es gab lediglich geringen Sachschaden und der Anhänger wurde wieder aufgerichtet.

In Gemünden am Main stürzten am Samstagabend einige Ziegeln eines Kirchendaches auf die Straße. Fremdschaden ist dadurch nicht entstanden.

Am Samstagnachmittag stürzte in Lohr am Main ein Baum auf ein Haus. Der Sachschaden dürfte sich auch hier nach ersten Informationen in Grenzen halten. Der Baum wurde von der Freiwilligen Feuerwehr vom Haus gezogen und zerkleinert.

Die restlichen Einsätze bezogen sich auf die Meldung umgestürzter Verkehrsschilder und Bauzäune, die ohne größeren Aufwand beendet wurden.

 Quelle: Polizeipräsidium Unterfranken