Wasserturm im Hofgarten in Veitshöchheim

Der Wasserturm im Veitshöchheimer Hofgarten

Funktionsweise der Veitshöchheimer Wasserkunst im 18. Jahrhundert

Herzstück der Veitshöchheimer Wasserkunst ist der 21 Meter hohe Wasserturm an der westlichen Gartenmauer des Hofgartens. Der Hofgarten des Schlosses Veitshöchheim selbst gilt als einer der schönsten Rokoko-Gärten in Europa. Über das unterschlächtige Wasserrad im Erdgeschoss wurden ursprünglich zwei Pumpen angetrieben. Diese saugten Wasser aus einem Sammelbecken und drückten es durch Bleirohre in drei hoch gelegene Bottiche. Die Bottiche hatten ein Fassungsvermögen von insgesamt über 50 Fuder, das sind mehr als 45.000 Liter. Waren alle Behälter gefüllt, wurden Ventile betätigt und Wasser strömte über lange Bleirohrleitungen zu den Wasserspielen des Gartens.

YouTube Video vom 4. Mai 2024 von Artur Schmitt

Die Pumpen des 18. Jahrhunderts wurden im 20. Jahrhundert durch eine Elektropumpe ersetzt. Die alten Bleirohre sind zwar noch vorhanden, ihre Aufgabe haben jedoch Eisenrohre übernommen. Von den ursprünglich drei Wasserbottichen existiert nur mehr der groß im dritten Obergeschoss, der 1767 eingebaut worden ist. Das aus dem Bottich abfließende Wasser speist noch heute die Wasserspiele des Großen Sees.

YouTube Video vom 23. Oktober 2023 von Artur Schmitt

Die Wasserspiele im Großen See im Hofgarten Veitshöchheim finden von April bis Oktober täglich von 13 bis 17 Uhr zu jeder vollen Stunde statt.

Weitere Informationen zur Wasserkunst im Hofgarten enthält auch der Garten-Audioguide, den man an der Schlosskasse erhält. In der Gartenausstellung im Erdgeschoss des Schlosses findet man ein Funktionsmodell, das die oben beschriebene Technik des Wasserturms mit Hilfe einer Computeranimation anschaulich vor Augen führt.

Quelle: Infotafel am Wasserturm – Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen

Die hier abgebildete Rotblühende Kastanie (Aesculus x carnea ‘Briotii’) ist eine Auslese der Roten Rosskastanie, die 1858 in Frankreich entstand. Da sie in nahezu allen Merkmalen der eigentlichen Hybridform Aesculus x carnea überlegen ist, hat sie sich bis heute als rotblühende Rosskastanien-Form im öffentlichen Bereich – hier in der Nähe des Wasserturms im Veitshöchheimer Hofgarten – durchgesetzt.