Braunbrustigel (Erinaceus europeus) am 9. Juli 2007 um 11:37 Uhr

Kooperation mit der Igelstation Gerbrunn

Tiere finden dieses Jahr wenig Nahrung

So dramatisch wie dieses Jahr war es noch nie. Hat die Igelstation in Gerbrunn bis 2015 noch durchschnittlich jedes Jahr bis zu 330 hilfsbedürftige Igel aufgenommen, waren die letzten Jahre ein überaus deutlicher Rückgang zu verzeichnen. Zusätzlich zum Insektensterben kamen die letzten heißen, trockenen Sommer. Somit fehlte dem Insektenfresser die Nahrungsgrundlage. Schon in diesem Jahr hatte die Igelstation mit sehr vielen toten Igeln zu tun, die einfach verhungert oder verdurstet sind.

Jetzt im Sommer ist es besonders schlimm, weil die Igelweibchen Junge haben. Wenn die Igelmutter keine Nahrung findet, bedeutet es auch für ihre Brut den Tod.

Die Igelstation in Gerbrunn und die Umweltstation der Stadt Würzburg raten allen Gartenbesitzern, unbedingt Wasser und für Ratten nicht erreichbares Katzennassfutter (mind. 200g) aufzustellen. Die eigentlich nachtaktiven Tiere sind jetzt auch am Tag auf Futtersuche.

Gartenteiche sind immer wieder eine tödliche Gefahr für das nützliche Tier. Gartenteichbesitzer sollten unbedingt darauf achten, den Teich entweder zu sichern (aber keine Netze) oder Ausstiegshilfen zu installieren. Ein Brett oder ein flaches Ufer genügen schon.

Ist man aus Versehen auf ein Igelnest gestoßen, bitte sofort wieder verschließen, die Jungen nicht anfassen und jede Störung in der Nähe des Nestes vermeiden.

Werden außerhalb des Nestes nackte und blinde Säuglinge gefunden, ist der Igelmutter etwas passiert und sie kommt nicht mehr. In diesem Fall müssen die kleinen Igel sofort eingesammelt und mit einer Igelstation Verbindung aufgenommen werden.

Wer generell den Igeln im Garten helfen will, kann außer Futter bereitstellen auch Unterschlupfmöglichkeiten schaffen, zum Beispiel ganzjährig an geschützter Stelle einen Reisighaufen anlegen, mit Blättern abdecken und schon hat der Igel ein Quartier für den Winterschlaf oder um seine Jungen zur Welt zu bringen.

Die Igelstation in Gerbrunn wird von Gudrun und Herbert Martin seit 30 Jahren betrieben. Sie arbeiten ehrenamtlich und auf eigene Kosten. Die Hilfe für so viele Tiere kann nur durch die Unterstützung durch Spenden geleistet werden.

Umweltstation in Würzburg
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Bei Fragen, wie Sie auch weiteren Wildtieren, so wie z. B. Vögeln und Insekten, im heißen, trockenen Sommern helfen können, sowie zu allgemeinen Fragen zum Thema Förderung von Artenvielfalt, wenden Sie sich an die Umweltstation der Stadt Würzburg

Tel.: 0931 374400
E-Mail: Umweltstation(Arts Fotos - Photography by Artur Schmitt)stadt.wuerzburg.de oder 
kommen Sie bei uns vorbei.

 

Quelle: Stadt Würzburg