Perseiden-Sternschnuppe am 13. August 2021 am NNO-Himmel von Eisingen

Sternschnuppenregen der Perseiden im August 2021

In der Nacht vom 12. auf den 13. August 2021 erreichen die Perseiden ihr Maximum. Interessierte können aber bereits in den kommenden Nächten auf ihre Kosten kommen. Wie jedes Jahr im August, verspricht der Perseidenschwarm auch 2021 wieder zahlreiche Sternschnuppen am Nachthimmel. Zum Höhepunkt der Perseiden in der Nacht zum Freitag können, wie die Erfahrungen vergangener Jahre zeigen, durchschnittlich 60, manchmal aber auch bis zu 100 Sternschnuppen pro Stunde und mehr über das Firmament huschen.

In diesem Jahr kommt außerdem zugute, dass das Mondlicht kaum stört. Am 8. August 2021 ist nämlich Neumond und in den Nächten danach ist der zunehmende Mond noch nicht hell genug, um bei der Suche nach Sternschnuppen zu stören. Der Erdmond geht am 12. August noch vor 23 Uhr unter, in Eisingen um 22:43 Uhr. Wir gehen momentan davon aus, dass am Donnerstag in Mainfranken das Wetter passt. Allerdings sind die Nächte nicht überall sternklar. Nach jetzigem Stand können auch mal dichtere Wolkenfelder durchziehen.

 

Wer sind die Perseiden?

Feuerkugel (Bolid) am 12. August 2014 um 22:47 Uhr am Osthimmel
@artusmi 20140812_2247

Die Perseiden (phonetisch: Perseïden) sind ein Meteorstrom, der jedes Jahr zwischen dem 17. Juli und 24. August einen Schauer von Sternschnuppen vom Himmel „herabregnen“ lässt, die im Volksmund auch als die Tränen des Laurentius bezeichnet werden. Auffallend hohe Fallzahlen erreichen diese Sternschnuppen zwischen dem 9. und dem 15. August. Das diesjährige Maximum fällt auf Donnerstag, den 12. August 2021. Dann können Beobachter in unseren Breiten mit rund 60 Sternschnuppen pro Stunde rechnen. Für die Beobachtung sollte man sich aber Zeit nehmen und auch viel Geduld haben. Die Sternschnuppen kommen nämlich nicht auf Befehl und gehorchen auch keinen aufgemotzten Medienmeldungen. Die richtige Kleidung und ein bequemer Beobachtungsort sind ebenso wichtig, um auch wirklich lange durchhalten zu können. Weil die einzelnen Leuchtspuren ihren Ausgangspunkt (Radiant) im Sternbild Perseus zu haben scheinen, bezeichnen wir den Meteorstrom als Perseiden.

Wenn die nur Millimeter großen Staubkörnchen mit einer Geschwindigkeit von 60 Kilometer pro Sekunde auf die oberen Schichten der Erdatmosphäre treffen, werden sie urplötzlich abgebremst und bis zur Weißglut erhitzt. Dann verglühen die Teilchen in Bruchteilen von Sekunden und malen ihre leuchtende Spur in den Nachthimmel. Größere Meteore, sogenannte Feuerkugeln oder Boliden, zeichnen dabei regelrechte Lichtbahnen in den Himmel, die sekundenlang nachglimmen.

 

Ein Komet als Ursache

Meteor oberhalb von Kassiopeia - 13. August 2015 um 00:12 Uhr
@artusmi 20150813_0012

Die Perseiden selber bestehen aus winzigen Staubteilchen, die vom Kometen 109P/Swift-Tuttle bei dessen Vorbeiflügen an der Sonne abgeströmt sind und sich als längliche, unterschiedlich dichte Staubfilamente entlang seiner Bahn verteilt haben. Einmal im Jahr kreuzt die Erde auf ihrem Weg um die Sonne diesen Bereich und die Partikel des Kometen dringen mit einer Geschwindigkeit von rund 60 Kilometern pro Sekunde in die Erdatmosphäre ein, wo die meisten von ihnen in einer Höhe von etwa 80 Kilometern an den Luftmolekülen „zerrieben“ werden und verdampfen. Die Moleküle werden dabei ionisiert, was die typischen hellen, zuweilen farbigen Leuchtspuren erzeugt, die wir als Sternschnuppen bewundern und registrieren.

Seit mehr als 2.000 Jahren beobachten Astronomen die Perseiden – trotzdem wurde ihr Ursprung, der Komet 109P/Swift-Tuttle, erst im Juli 1862 entdeckt. „Damals bestimmten die Wissenschaftler seine Umlaufzeit um die Sonne mit 120 Jahren zu knapp und wunderten sich anschließend, als man ihn im Jahre 1981 nicht wiederfand“, erklärte bereits letztes Jahr Dr. Manfred Gaida, Astrophysiker im Raumfahrtmanagement des DLR. „Eine erneute, verbesserte Bahnberechnung ergab schließlich als neue „Ankunftszeit“ das Jahr 1992, in dem sich der Komet nach 130 Jahren auch tatsächlich einstellte.“ Über Zeiträume von hunderten und tausenden Jahren betrachtet, variiert seine Umlaufperiode zwischen 128 und 136 Jahren. Ursache hierfür sind die Störeinflüsse der Planeten, vor allem die des Gasriesen Jupiter.

 

Rund 60 Sternschnuppen pro Stunde während des Maximums

Meteor am 13. August 2012 um 00:42 Uhr im Sternbild Kassiopeia
@artusmi 20120813_0041

Da am hellen Tageshimmel keine gewöhnlich hellen Meteore wahrgenommen werden können, liegen die besten Beobachtungszeiten für Sternschnuppen in den frühen Morgen- sowie späten Abend- und Nachtstunden vor und nach dem Maximum. Das Sternbild „Perseus“ geht im August in der Abenddämmerung im Nordosten auf und wandert im Laufe der Nacht immer weiter nach oben. Ab etwa 23 Uhr steht es hoch genug, um gut zu sehen zu sein. Als Orientierungshilfe kann das bekannte Sternbild Kassiopeia, auch Himmels-W genannt, oberhalb des Perseus dienen.

„Man sollte einen lichtarmen Ort mit freiem Rundumblick insbesondere in Richtung Nordnordost aufsuchen und an der gewählten Beobachtungsstelle seine Augen mindestens eine Viertelstunde lang an die Dunkelheit adaptieren“, empfiehlt Dr. Gaida. „Ein Fernglas oder Fernrohr hilft beim Beobachten wenig, da beide das Gesichtsfeld einschränken. Erfolgreicher ist die Suche mit dem bloßen Auge und für Fotografen eine stabil und windsicher aufgestellte Kamera mit einem gut abbildenden Weitwinkel- oder einem so genannten Fisheye-Objektiv.“

Generell ist in unseren Breiten mit rund 60 Sternschnuppen pro Stunde während des Maximums zu rechnen, das heißt durchschnittlich mit einem Perseiden pro Minute – in sehr günstigen Jahren kann die Fallrate sogar bis auf das Dreifache ansteigen.

 

Quelle: Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)

 

 

Unsere Himmelbeobachtungen am 12. und 13. August 2021

In den Nächten 11./12. und 12./13. August 2021 haben wir uns mehrere Stunden mit der Beobachtung der Perseiden beschäftigt. Trotz guter Wetterbedingungen war die fotografische Ausbeute mehr als gering. Auch die Beobachtung mit bloßem Auge konnte uns dieses Mal nicht überzeugen. In den zwei Nächten haben wir vielleicht gerade einmal 20 Sternschnuppen sichten können. Nachfolgend einige Fotos aus den beiden Nächten, die u.a. Satelliten-Flares, die Milchstraße und das Sommerdreieck zeigen. Da es für uns recht langweilig war, haben wir uns auch eine Strichspuraufnahme des Himmelsnordpols gegönnt.