Sonnenuntergang mit Lichtsäule am 21. Juni 2023

Das Wetter in Deutschland im Jahr 2023

Erwärmungstrend hält an: 2023 mit neuem Rekord und reichlich Niederschlag

Das Jahr 2023 war in Deutschland das wärmste seit Messbeginn 1881. Im Gegensatz zu den früheren warmen Jahren, die oft von Trockenheit und Hitzewellen geprägt waren, dominierten 2023 eher feucht-warme Bedingungen mit hohen Niederschlagsmengen, was das letzte Jahr zum Sechstnassesten werden lassen könnte. Leicht positiv war auch die Sonnenscheinbilanz 2023, wie der DWD nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2.000 Messstationen meldete. Auch global wird 2023 nach Angaben des EU Klimadienstes Copernicus das bisher wärmste Jahr.

„2023 war weltweit ein neues Rekordjahr der Temperatur. Der Klimawandel geht ungebremst weiter. Wir müssen intensiv in Klimaschutz einsteigen und uns an Schäden durch Wetterextreme anpassen.“

Tobias Fuchs, Vorstand Klima und Umwelt des Deutschen Wetterdienstes (DWD)

Wetterbilder 2023 aus Mainfranken

Alle Monate durchweg zu warm mit neuem Temperaturrekord im September

Das Temperaturmittel erreichte im Jahr 2023 erstmals 10,6 Grad Celsius (°C) und lag damit um 2,4 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990 (8,2 °C). Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 (9,3 °C) betrug das Plus 1,3 Grad. Ein rekordmilder Jahresbeginn und der anschließende Winterausfall ließen erahnen, was für ein warmes Jahr bevorstehen würde. Im Sommer erreichten nach dem fünftwärmsten Juni in der ersten Julihälfte die Höchsttemperaturen dann ihre Spitzenwerte: das mittelfränkische Möhrendorf-Kleinseebach manifestierte am 15.7. mit stolzen 38,8 °C den bundesweiten Höchstwert 2023. Der September wurde dank Sommernachschlag folglich zum wärmsten September seit Beginn systematischer Wetteraufzeichnungen in Deutschland im Jahr 1881. Die spätesten heißen Tage (≥ 30 °C) seit Messbeginn folgten dann im Oktober im Oberrheingraben an. Anfang Dezember gab es strenge Fröste. Am 3.12. erreichte Gottfrieding in Niederbayern mit -18,9 °C den Tiefpunkt des Jahres.

Mit über 20 Prozent mehr Niederschlag sechstnassestes Jahr seit Aufzeichnungsbeginn

Im Jahr fielen mit rund 958 Litern pro Quadratmeter (l/m²) über 20 Prozent mehr Niederschlag als in der Referenzperiode 1961 bis 1990 (789 l/m²). Im Vergleich zu 1991 bis 2020 erreichte die Menge ebenfalls ein Plus von rund 20 Prozent des Solls (791 l/m²). Einen Niederschlagsüberschuss gab es bis auf Februar, Mai, Juni und September in allen anderen Monaten des Jahres. Der November erwies sich sogar als Zweitnassester seit 1881. Entlang der Alpen, im Schwarzwald und sogar im Bergischen Land fielen mehr als 2.000 l/m². Hingegen blieb der Nordosten der Republik mit weit verbreiteten Mengen um 600 l/m² vergleichsweise „trocken“. Bad Berneck im Fichtelgebirge verkündete während eines Unwetters am 22.6. mit 120,7 l/m² den höchsten Tagesniederschlag. Mit größeren Hochwassern, v. a. in Teilen des Nordens, endete 2023.

2023 mit sehr sonnigem Juni und September sowie sehr trüben November

Mit rund 1.764 Stunden überragte die Sonnenscheindauer im Jahr ihr Soll von 1.544 Stunden (Periode 1961 bis 1990) um fast 15 Prozent. Im Vergleich zu 1991 bis 2020 (1.665 Stunden) betrug die positive Abweichung rund 5 Prozent. Küstennah und im Süden war es mit gebietsweise über 2 000 Stunden am sonnigsten. Trüber blieb es vergleichsweise in den Mittelgebirgen mit um 1.600 Stunden.

Das Wetter in den Bundesländern im Jahr 2023

(In Klammern stehen die vieljährigen Mittelwerte der internationalen Referenzperiode 1961-1990. Der Vergleich aktueller mit diesen vieljährigen Werten ermöglicht eine Einschätzung des längerfristigen Klimawandels)

Baden-Württemberg: 2023 war mit 11,0 °C (8,1 °C) in Baden-Württemberg das wärmste Jahr seit 1881. Bereits der Jahresauftakt erfolgte mit Höchstwerten von zum Teil über 19 °C rekordwarm und auch der Winter endete auf Platz zehn der Mildesten. Am 4.5. wurden im Oberrheingraben die ersten Sommertage des Jahres gemessen. Der anschließende erste meteorlogische Sommermonat wurde nach 2003 der zweitwärmste Juni seit Messbeginn. Am 9.7. stieg die Höchsttemperatur in Waghäusel-Kirrlach, zwischen Heidelberg und Karlsruhe gelegen, auf extrem heiße 38 °C. Am 11.7. zogen nach einem weiteren heißen Tag schwere Gewitter mit Sturm- und Orkanböen über die südlichen Regionen hinweg. Friedrichshafen meldete dabei 129 km/h Windgeschwindigkeit. Der Sommer verabschiedete sich als Fünftwärmster. Schlagzeilen machte dann auch der September als mit Abstand Wärmster September seit Messbeginn. Dieser war auch als Zweitsonnigster ungewöhnlich trocken. Der Oktober präsentierte sich als Drittwärmster. Am Freitag, den 13.10. meldeten Rheinfelden und Müllheim mit je 30,1 °C die spätesten jemals in Deutschland verzeichneten heißen Tage. Sehr nass wurde der November mit dem dritthöchsten Niederschlagswert für diesen Monat. Der Herbst war in der Schlussrechnung der Wärmste seit Aufzeichnungsbeginn. Anfang Dezember wurde es bis auf den Oberrheingraben winterlich. Im Laufe des Weihnachtsmonats wurde es jedoch wieder milder, regnerischer und windiger. Insgesamt brachte das Jahr 2023 dem Südwesten rund 980 l/m² (980 l/m²) Niederschlag und 1.855 Stunden (1.607 Stunden) Sonnenschein. Damit war Baden-Württemberg neben Bayern die sonnigste Region 2023.

Bayern: Im wärmsten Jahr 2023 wurde in Bayern mit einer Mitteltemperatur von 10,3 °C (7,5 °C) erstmals seit Aufzeichnungsbeginn die 10-Grad-Marke gerissen. Bereits am Neujahrestag erreichten die Temperaturen vielerorts neue Januarrekorde. Von kurzen winterlichen Phasen abgesehen verlief die kalte Jahreszeit mehrheitlich ungewöhnlich mild. Im April und Mai waren bereits erste heftige Gewitter mit von der Partie. Am späten Abend des 23.4. kam es zu mehreren Blitzeinschlägen. Am Abend des 5.5. produzierte eine Superzelle im Landkreis Fürstenfeldbruck bis zu vier Zentimeter große Hagelkörner. Wenige Stunden zuvor wurde der erste Sommertag des Jahres in Rosenheim und Aldersbach-Kriestorf festgehalten. Mit dem Sommer 2023 kam auch der zweitsonnigste und trockenste Juni. Bad Berneck im Fichtelgebirge verkündete während eines Unwetters am 22.6. mit 120,7 l/m² den bundesweit höchsten Tagesniederschlag im Jahr 2023. Ab Mitte Juli folgten nach teils großer Hitze, mit dem deutschlandweiten Höchstwert von 38,8 °C am 15.7. im mittelfränkischen Möhrendorf-Kleinseebach, endlich kühlere Luftmassen mit Niederschlägen. Der September trumpfte mit Rekordwärme, der zweithöchsten Sonnenscheindauer und einer ungewöhnlichen Niederschlagsarmut auf. Der Oktober ging als Drittwärmster in die Annalen ein, dem der nasseste November seit Aufzeichnungsbeginn folgte. Anfang Dezember sorgten heftige Schneefälle im Südosten für eine zum Teil über 50 cm hohe Schneedecke. Teilweise kam der gesamte Verkehr zum Erliegen. Über dem Schnee gingen die Temperaturen in den sehr strengen Frostbereich zurück. Gottfrieding in Niederbayern meldete dabei am 3.12. mit -18,9 °C den deutschlandweit tiefsten Jahreswert. Rasche Milderung und kräftigere Regenfälle sorgten dann vor allem an und nördlich der Donau für größere Hochwasserwellen. Fast 1.005 l/m² (941 l/m²) Niederschlag fielen in den letzten zwölf Monaten. Die Sonne schaffte es auf rund 1.855 Stunden (1.595 Stunden). Bayern war neben Baden-Württemberg die sonnigste Region 2023.

Berlin: In der Bundeshauptstadt war das Jahr 2023 mit 11,3 °C (9,1 °C) außergewöhnlich warm. Schon der Winter zeigte sich sehr mild mit Rekordtemperaturen am Neujahrstag. Sehr nass wurde es dann im März. Der Mai war hingegen sehr sonnig und außergewöhnlich trocken. Der Sommer 2023 zeichnete für Berlin ein ziemlich wechselhaftes und nasses Bild. Besonders niederschlagsreich war dabei der Juni. Der September endete rekordwarm und ausgesprochen sonnig. Sehr mild, aber auch auffällig niederschlagsreich, war der Oktober. Der Tag der Deutschen Einheit wurde sogar bei sommerlichen Temperaturen von über 25 °C gefeiert. Ende November und Anfang Dezember wurde es vorübergehend frostig und weiß. Bis zum Jahresende fielen nasse 790 l/m² (573 l/m²). 1.830 Stunden (1.635 Stunden) brillierte die Sonne. Berlin war 2023 das zweiwärmste Bundesland.

Brandenburg: 2023 zählte mit einer Mitteltemperatur von 10,8 °C (8,7 °C) zu den drei wärmsten Jahren seit 1881. Schon der Jahresauftakt begann landesweit mit neuen Rekorden. In Cottbus wurden am 1.1. sogar 17,8 °C festgehalten. Winterwetter war auch in den folgenden Wochen in Brandenburg eine Ausnahme. An einen nassen März und April reihte sich ein außergewöhnlich trockener Mai. Als Folge kam es zu einem 700 Hektar großen Landschaftsbrand bei Jüterbog. In der zweiten Junihälfte erreichten endlich Niederschläge die Region. Insgesamt fiel in den Sommermonaten mehr Regen als üblich. Ein starkes Gewitter verursachte am 15.8. in Brandenburg an der Havel Orkanböen von 147 km/h. Abgedeckte Dächer und umgeworfene Bäume waren die Folge. Der sehr trockene und zweitsonnigste September brachte einen neuen Temperaturrekord. Sehr nass präsentierten sich anschließend der Oktober und November. Vorübergehend winterlich wurde die erste Dezemberdekade. Das Jahr 2023 verabschiedete sich im zweitniederschlagsärmsten Bundesland mit fast 710 l/m² (557 l/m²) und sonnigen 1.745 Stunden (1.634 Stunden).

Bremen: Das Jahr 2023 hatte für Bremen sehr warme 11,1 °C (8,9 °C) parat. Schon zu Jahresbeginn wurde die milde Winterwitterung mit einem neuen Rekordwert gekrönt. Bei 16,1°C stoppte (in der Neujahrsnacht!) das Quecksilber. Das Frühjahr bescherte den Bremern einen besonders launischen März, einen milden und sonnigen Ostermonat sowie einen ausgesprochen trockenen Mai. Der warme Sommer 2023 brachte einen außergewöhnlich sonnigen Juni, der dann in einem abwechslungsreichen Juli und nassen August mündete. Niederschlagsreich wurden auch der Oktober und November. Der Dezember startete winterlich, entpuppte sich dann aber bis zum Jahresende auch als zu mild und nass. Summa summarum wurden in Bremen im abgelaufenen Jahr 1025 l/m² gemessen. Das entspricht einem Plus von knapp 40 Prozent gegenüber dem Klimawert von 726 l/m². Die Sonne zeigte sich dennoch mit 1.670 Stunden (1.474 Stunden) großzügig.

Hamburg: Auch in Hamburg war das Jahr 2023 mit 11,0 (8,8 °C) deutlich zu warm. Bereits der Jahreswechsel präsentierte der Hansestadt Rekordtemperaturen. In den Frühstunden des 1. zeigten die Thermometer bis zu 16,2 °C. Der März offenbarte sich als sehr launisch, dafür aber befand sich die Hafenstadt dann im April auf der Frühlings- und Sonnenseite der Republik. Im sonnigen und sehr trockenen Mai wurde am 21.5. der erste Sommertag verzeichnet. Was im Juni mit sehr vielen Sonnenstunden begann, endete im Juli und August mit zahlreichen Niederschlagstagen. Nach einem außergewöhnlich warmen September fielen Oktober und November praktisch völlig ins Wasser. Anfang Dezember sendete der Stadtstaat mit Frost und Schnee dann winterliche Grüße. Finalisiert wurde das Jahr 2023 aber mit einer milden, windigen und auch niederschlagsreichen Witterung. So standen in der Schlussrechnung für die letzten zwölf Monate mit 1.035 l/m² (750 l/m²) etwa 40 Prozent mehr Niederschlag. 1.710 Stunden (1.507 Stunden) betrug die Jahressonnenscheindauer.

Hessen: Nach letzten Berechnungen war 2023 mit 10,7 °C (8,2 °C) in Hessen das wärmste Jahr. Schon in der kalten Jahreszeit war eine typische Winterwitterung die Ausnahme. Im Anschluss des „Mildwinters“ folgte der nasseste März seit 2001. Am Nachmittag des 26.3. wütete ein Tornado in Fernwald-Annerod, östlich von Gießen, und deckte zahlreiche Dächer ab. Die geschätzten Windgeschwindigkeiten lagen zwischen 117 bis 180 km/h (F1-Tornado). Am 21.5. wurde der erste Sommertag (≥ 25 °C) gemeldet. Der Sommer 2023 startete in Hessen mit dem drittwärmsten und sonnigsten Juni seit Aufzeichnungsbeginn. Im Laufe des Julis wendete sich aber das Wetterblatt: Niederschläge häuften sich bei gleichzeitiger Abkühlung. Eine tropisch-heiße Phase gab es erst wieder in der zweiten Augusthälfte. Noch einmal sonnig wurde der September mit dem zweithöchsten Stundenwert für diesen Monat. Auch war er dank Sommernachschlag der Wärmste September seit Messbeginn. Der November zeigte sich als niederschlagsreichster seit 1977. Am 27.11. kam es im Taunus durch teils heftige Schneefälle und Schneebruch verbreitet zu einem Verkehrschaos. Im Dezember führten weitere ergiebige Niederschläge vor allem in Mittel- und Nordhessen zu einer angespannten Hochwasserlage. Hessen meldete 2023 niederschlagsreiche 935 l/m² (793 l/m²). Die Sonne präsentierte sich 1.720 Stunden (1.459 Stunden).

Mecklenburg-Vorpommern: Mit 10,2 °C (8,2 °C) endete 2023 als außergewöhnlich warmes Jahr, das sein Debüt mit Rekordwerten von 14 bis 16 °C bereits am Neujahrestag feierte. Außergewöhnlich mild verlief auch die weitere Januarwitterung. Der Februar hatte ebenfalls mehr Frühling als Winter im Gepäck. Weiß und winterlich wurde es vor allem vom 10. bis 12.3. über den südlichen Gebieten mit einer teils über 10 cm hohen Schneedecke. Im Mai fiel die zweitgeringste Niederschlagsmenge für einen Wonnemonat. Ungewöhnlich warm und sonnig zeigte sich der Juni. Einen neuen Temperaturrekord gab es im zweitsonnigsten September. Im sehr niederschlagsreichen Oktober wurden in der Nacht vom 20. auf den 21. die Küsten von einer schweren Sturmflut heimgesucht. Besonders betroffen war Sassnitz auf Rügen. Dort zerstörten die Wassermassen die Promenade. Arkona registrierte dabei schwere Orkanböen von 133 km/h. Ende November bis in die erste Dezemberdekade hinein gab es auch mal Schnee und Frost. Am Ende standen in der Jahresbilanz für die im Vergleich niederschlagsärmste Region 685 l/m² (595 l/m²) und 1.810 Sonnenstunden (1.648 Stunden).

Niedersachsen: Mit 10,8 °C (8,6 °C) zählte 2023 mit zu den wärmsten Jahren. Mit Werten zwischen 14 und 17 °C traten schon in der Neujahrsnacht verbreitet neue Januarrekorde auf. Zum Ende der ersten Februardekade gab es mit mäßigen Nachtfrösten zumindest mal einen Hauch von (tiefem) Winter. Der März endete als Nassester seit der Jahrtausendwende. Der Mai fiel hingegen umso trockener aus. Im Sommer trat nach dem sonnigsten Juni seit Messbeginn eine wechselhafte und sehr nasse Witterung in Erscheinung. Mit dem Herbst kamen ein ungewöhnlich nasser Oktober und November. Nach einem anfänglichen Winterintermezzo im niederschlagsreichsten Dezember seit Messbeginn führten viele Flüsse über Weihnachten hinaus Hochwasserwellen flussabwärts. Im Ergebnis brachte das Jahr 2023 mit 1.070 l/m² (746 l/m²) fast 45 Prozent mehr Niederschlag. Die Sonne strahlte in der zweitrübsten Region 1.655 Stunden (1.456 Stunden).

Nordrhein-Westfalen: Mit voraussichtlich 11,2 °C (9,0 °C) könnte 2023 mit 2022 zum wärmsten Jahr seit Messbeginn werden. NRW feierte schon den Jahreswechsel in rekordwarmer Januarluft. In den Niederrungen ging es auf über 17 °C. An einen zu milden Winter reihte sich der siebtnasseste März. Als Sommerauftakt verkündete der DWD für das Bundesland den zweitwärmsten und sonnigsten Juni. In den darauffolgenden Monaten Juli und August fielen reichlich Niederschläge. Die größtenteils zu milde Herbstwitterung 2023 wurde vom wärmsten September und viertwärmsten Oktober angeführt. Der November war der niederschlagsreichste seit 1944. Im Dezember, vor allem über Weihnachten, machten Hochwasser Schlagzeilen. Mit 1.220 l/m² (875 l/m²) fiel 2023 fast 40 Prozent mehr Niederschlag. 1.645 Stunden (1.440 Stunden) kam die Sonne zum Vorschein. NRW war das nasseste und trübste Bundesland.

Rheinland-Pfalz: Mit 11,1 °C (8,6 °C) war 2023 nach 2022 wohl das zweitwärmste Jahr. Nach einem milden Winter, der einen besonders trockenen Februar innehatte, brachte der März reichlich Nass und der Mai viele Sonnenstunden. Der Sommer umfasste den zweitwärmsten sowie mit Abstand auch sonnigsten Juni und darüber hinaus einen niederschlagsreichen Juli und August. Der September hatte einen neuen Temperaturrekord parat. Der Herbst, der nach 2006 als zweitwärmster gilt und rekordverdächtig sonnig startete, endete ungewöhnlich niederschlagsreich. Bis zum Jahresende registrierten die hiesigen Wetterstationen 910 l/m² (807 l/m²) Niederschlag und 1.800 Sonnenstunden (1.507 Stunden).

Saarland: Im Saarland war das Jahr 2023 mit einem Mittel von 11,5 °C (8,9 °C) nach 2022 das Zweitwärmste. Schon der Januar bot einen rekordmilden Auftakt. So kratzte das Quecksilber am 1.1. in Saarbrücken an der 16-Grad-Marke. Mild waren auch die weiteren Winterwochen. Zudem brachte der Februar ein erhebliches Niederschlagsdefizit. Der März war hingegen außergewöhnlich nass. Den Sommerauftakt machte der zweitwärmste und sonnigste Juni seit Messbeginn. Im Juli und August dominierten zunehmend die Niederschläge das Wettergeschehen. Der September war der Wärmste und Zweitsonnigste. Im Oktober und November herrschte Regen vor. In der Jahresniederschlagsbilanz standen überdurchschnittliche 1.135 l/m² (944 l/m²). Auch die Sonnenscheindauer zeigte mit 1.835 Stunden (1.571 Stunden) ein positives Ergebnis. Im Ländervergleich war das Saarland die wärmste und zweitnasseste Region 2023.

Sachsen: Letzte Berechnungen ergaben für Sachsen eine Jahresmitteltemperatur von 10,1 °C (8,1 °C). Damit gehört 2023 zu den wärmsten Jahren. Im „Mildwinter“ konnte zumindest das Erzgebirge an rund 50 Tagen eine geschlossene Schneedecke melden. Der März schickte reichlich Nass über das Land und der Mai war der Zweittrockenste. Sonnig präsentierten sich der Juni und Juli. Der September war der Zweitwärmste und Zweitsonnigste. Dafür dominierten im Oktober und November die Niederschläge. Im Dezember folgten Schneefälle aber auch starkes Tauwetter mit anschließendem Hochwasser v.a. an der Elbe. Bis zum Jahresende fielen in Summe 820 l/m² (699 l/m²) Niederschlag. 1.735 Stunden (1.549 Stunden) zeigte sich die Sonne.

Sachsen-Anhalt: 2023 erreichte die Jahresmitteltemperatur ungewöhnlich warme 10,8 °C (8,7 °C). Auf einen milden Winter mit frühlingshaften Einschüben folgten ein nasser März und der zweittrockenste Mai. Die Sommermonate brachten dann wieder eine niederschlagsreiche Witterung. Der September brillierte nicht nur als Wärmster, sondern auch als Zweitsonnigster. Danach gehörte im Oktober und November der Regenschirm zum Alltagsbegleiter. Im nassesten Dezember seit Messbeginn kam es ab Weihnachten zu Hochwasser. Mit einer Niederschlagsmenge von 765 l/m² (548 l/m²) und einer Sonnenscheinausbeute von 1.730 Stunden (1.522 Stunden) verabschiedete sich das letzte Jahr.

Schleswig-Holstein: Mit 10,3 °C (8,3 °C) zählte das Jahr 2023 knapp hinter den Tabellenführern 2020 und 2014 mit jeweils 10,5 °C zu den Wärmsten. In der extrem milden Neujahrsnacht erreichten die Temperaturen im äußersten Norden verbreitet 13 bis 16 °C und repräsentierten damit neue Januarrekorde. Vom Winter fehlte auch in den anschließenden Wochen nahezu jede Spur. Nach einem nassen März zeigten sich April und Mai sehr sonnig. In der Sommerbilanz stand der zweitsonnigste Juni, gefolgt von einem niederschlagsreichen Juli und einem selten sommerlichen August. Außergewöhnlich mild und nass war der Herbst. Im Oktober 2023 erlebte die Ostseeküste eine der schwersten Sturmfluten. Orkanartige Winde hoben den Pegel am 20.10. in Flensburg auf 2,27 Meter über Normal. Die höchste Sturmflut seit 1904 zerstörte Promenaden, Häfen und Strände. An der Nordsee gab es eine parallele Sturmebbe. Ende November und Anfang Dezember folgten über Schnee ungewöhnlich strenge Fröste. Bis zum Jahresfinale meldeten die Wetterstationen in der Fläche 990 l/m² (788 l/m²) Niederschlag und 1.735 Sonnenstunden (1.567 Stunden).

Thüringen: Sollten sich die letzten Prognosen bewahrheiten, war 2023 mit einer Jahresmitteltemperatur von 10,1°C (7,6 °C) das wärmste Jahr. Bis dato hatte 2022 mit 10,0 °C den Titel inne. Der Jahresstart kam bereits einem Frühlingsbeginn gleich. Die am 1.1. gemessenen Höchstwerte von teils über 15 °C erzielten da und dort einen neuen Januarrekord. Auch im weiteren Verlauf blieb es zu mild. Winterfreunde kamen allenfalls im Thüringer Wald mal auf ihre Kosten. Der März war der nasseste seit 2001. Im Mai fiel die Niederschlagsbilanz ungewöhnlich negativ aus. Die Sommerniederschläge, allen voran der nasse August, kompensierten aber das „Maidefizit“. Der September verlief hingegen wieder ausgesprochen trocken und endete als Zweitsonnigster und Wärmster. Der Oktober wurde als Drittwärmster bestimmt und der November war deutlich zu nass. Der Dezember brachte nach anfänglichem Schnee rasch Tauwetter und Nässe mit Hochwasser. In den letzten 12 Monaten prasselten 820 l/m² (700 l/m²) nieder. Dazwischen blickte die Sonne 1.685 Stunden (1.486 Stunden) hervor.


Alle in dieser Pressemitteilung genannten Jahreszeitenwerte sind vorläufige Werte. Die für die letzten drei Tage des Monats verwendeten Daten basieren auf Prognosen. Bis Redaktionsschluss standen nicht alle Messungen des Stationsnetzes des DWD zur Verfügung.

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