Kein Wasser im Tiergartensumpf bei Höchberg

Extreme Trockenheit bedroht Thiergarten-Moor bei Höchberg

Am 26. August 2022 unternahmen wir von Eisingen aus eine Wanderung durch die Waldgebiete Buchrainholz und Lochholz (beide Gemarkung Waldbüttelbrunn) zum Waldgebiet Tiergarten, in dem sowohl auf Waldbüttelbrunner als auch auf Höchberger Gemarkung im Landkreis Würzburg das Thiergarten-Moor liegt.

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Leider ist das Moor im Moment nahezu ohne Wasser. Auf dem Rückweg gings am ALDI vorbei zur Parkanlage im Weiler Erbachshof. Auch die Bepflanzung der Parkanlage leidet unter der Trockenheit. Unsere letzte Verschnaufpause legten wir an der Erbacher Quelle mit dem im Jahr 2022 im Rahmen des Landkreisjubiläums errichteten „Lieblingsplatz“ von Eisingen ein.

Die Spuren der Trockenheit

Das Buchrainholz und das Lochholz sind zur Zeit beide extrem von der Trockenheit gekennzeichnet. Frisches Grün ist kaum zu finden. Immer wieder türmen sich riesige abgestorbene Bäume auf, denen man bei Sturm lieber aus dem Weg gehen sollte. Die Bepflanzung im Waldstück Tiergarten ist insbesondere im Bereich des Moores merklich grüner als die des Buchrainholzes und Lochholzes. Bedingt durch die extreme Trockenheit im Juli und August 2022 finden wir im Moor selbst kein Wasser mehr vor. Erschreckend, wenn wir die Gegend mit unseren Fotos vom Juli 2020 vergleichen. Die im Juli und August 2022 von den Wetterdiensten angekündigten Unwetter und Starkregen für unsere Gegend blieben gänzlich aus.

Das Thiergarten-Moor – seit 1982 flächenhaftes Naturdenkmal

Das Thiergarten-Moor – auch Tiergarten-Moor und Tiergartensumpf genannt – ist ein etwa vier Hektar großes, flächenhaftes Naturdenkmal und ein bedeutendes Torfmoorgebiet südwestlich von Höchberg im Landkreis Würzburg. Durch das Moor verläuft die Gemarkungsgrenze Höchberg/Waldbüttelbrunn. Es liegt in einer langgestreckten u-förmigen Mulde überwiegend auf Höchberger Gemarkung, nördlich des Eisinger Erbachhofs, westlich der Bundesstraße 27 und südlich der Eisinger Höhe. Umgeben ist es vom Waldgebiet Tiergarten.

Die Wasserflächen werden offiziell auch als „Bollinger See Nord“ und „Bollinger See Süd“ – letzterer auch als „Finstersee“ bezeichnet. Beide sind durch einen kleinen Geländesattel voneinander getrennt.

Das Moor ist seit dem 29. Juli 1982 als flächenhaftes Naturdenkmal (Flächennaturdenkmal) ausgewiesen. Bedroht ist das Schutzgebiet insbesondere durch den Eintrag von Dünger der nördlich bzw. nordwestlich oberhalb angrenzenden Felder sowie durch den Klimawandel (Trockenheit).

Thiergarten-Moor Weihnachten 2007