Wetterbild aus Eisingen vom 8. Februar 2021

Extremwetter in Deutschland im Februar 2021

Am Rande eines kräftigen Hochs wird mit lebhafter östlicher Strömung in den nächsten Tagen arktische Polarluft in die Nordhälfte gesteuert. Gleichzeitig zieht ein Tief von Frankreich nach Benelux, das wärmere Luft in die südlichen Landesteile lenkt. Im Grenzbereich der Luftmassen kommt es im Laufe des Wochenendes insbesondere über den mittleren Landesteilen zu intensiven Schnee- und Regenfällen mit starken Verwehungen und erheblicher Glatteisgefahr.

 

Fahrplan des DWD:

  • Zentrum des Eisregens ab Samstagabend vom südlichen NRW bis nach Nordbayern – teilweise wird es sehr viele Stunden diesen Eisregen geben, die gesamte Nacht
  • Los geht es schon jetzt mit Schnee und Eis in Brandenburg
  • Weiter nördlich gibt es Schnee: Zentrum des Schneefalls vom nördlichen NRW, dem Münsterland, dem südlichen Emsland über Südniedersachsen, Nordhessen und dann hinüber ins südliche Brandenburg und Sachsen.
  • Schneemengen bis einschließlich Montag zum Teil 20 bis 40 Zentimeter, vereinzelt auch bis an die 50 Zentimeter. Dazu besteht die Gefahr von massiven Schneeverwehungen.

Zusammengefasst ist das eine dreifache Unwetterlage durch starken Schneefall, Verwehungen und Glatteis.

 

 

Samstag, 6. Februar 2021

Ab den Abendstunden über den mittleren Landesteilen teils extremes Unwetter durch starken Schneefall mit Verwehungen. Südlich davon angrenzend gefrierender Regen mit Glatteis, ebenfalls Unwetter. An den Alpen Föhnsturm.

Am Nachmittag und Abend in der Mitte zeitweise Regen, Richtung Nord- und Ostdeutschland zunehmend Schneefall. Örtlich auch Glatteisgefahr durch gefrierenden Regen. Abseits davon zeitweise Auflockerungen und meist trocken. Nur an der Küste vereinzelt Schneeschauer. Nördlich der Mittelgebirge Temperaturen um den Gefrierpunkt, sonst 3 bis 8 Grad, im Süden 8 bis 10 Grad, an den Alpen mit Föhn örtlich noch höher. In den Alpen Föhn mit Sturmböen aus Süd auf den Gipfeln. Sonst mäßiger, teils stark böig auffrischender Ostwind, an den Küsten Sturmböen.

In der Nacht zum Sonntag vom Münsterland über den Harz bis in die Oberlausitz teils unwetterartige Schneefälle mit Verwehungen. Südlich davon Übergang in teils gefrierenden Regen mit erheblicher, unwetterartiger Glatteisbildung. Nördlich einer Linie Bremen-Berlin sowie südlich des Mains meist trocken. Nur im Norden Schleswig-Holsteins Schneeschauer. Temperaturrückgang auf 0 bis -5 Grad, im Nordosten bis -10 Grad. Nur im Südwesten mit 0 bis 5 Grad noch meist frostfrei. In der Nordhälfte in Böen starker bis stürmische Ostwind. In den Alpen anhaltender Föhn.

 

 

Sonntag, 7. Februar 2021

Bis zum Abend über den mittleren Landesteilen teils extremes Unwetter durch starken Schneefall mit Verwehungen. Südlich davon angrenzend gefrierender Regen mit Glatteis, ebenfalls Unwetter. Kommende Nacht auch in Franken starke Schneefälle.

 

Am Mittag und nachmittags in einem breiten Streifen vom Niederrhein und dem Münsterland bis nach Südbrandenburg bedeckt mit weiteren kräftigen, teils unwetterartigen Schneefällen und Schneeverwehungen. Südlich davon gebietsweise gefrierender Regen mit unwetterartiger Glatteisbildung. Bis zum Abend auch im Süden immer mehr in Schnee übergehende Niederschläge. Im Küstenumfeld teils durchschimmernde Sonne und nur vereinzelt Schneeschauer. Über der südlichen Mitte im Tagesverlauf zurückgehende Temperaturen bis in den leichten Frostbereich, im Osten teils mäßiger Dauerfrost um -6 Grad. Nur noch anfangs im Süden milder bei 5 bis 9 Grad. Dazu in der Nordhälfte weiterhin kräftiger Ostwind mit starken bis stürmischen Böen, an der Nordsee teils schwere Sturmböen. In den Alpen allmählich nachlassender Föhn.

In der Nacht zum Montag über der Mitte nachlassende, vor allem in Franken jedoch intensivierende Schneefälle bis in tiefe Lagen. Gebietsweise Unwetter möglich. In der Nordosthälfte -6 bis -12 Grad, sonst 0 bis -5 Grad, im Südwesten und Süden regional noch frostfrei. An der See weiter stürmisch, im Binnenland etwas nachlassend.

  • Bis zu 20 Zentimeter Neuschnee und heftige Schneeverwehungen sorgten am 7. Februar 2021 auf den Autobahnen von Nordrhein-Westfalen bis Thüringen zunehmend für Probleme. Unter anderem sperrte die Polizei die A2 bei Bielefeld für rund zwei Stunden, da der Winterdienst am Bielefelder Berg nicht mehr mit dem Räumen der Fahrbahn hinterhergekommen war. Auf den Autobahnen in den Regierungsbezirken Münster und Detmold ordneten die Behörden ein Fahrverbot für Lastwagen ab 7,5 Tonnen an.
  • Auf der A71 bei Sömmerda in Thüringen blieben am frühen Morgen 16 Pkw und 2 Lkw in einer rund 300 Meter langen Schneewehe stecken. Selbst der Winterdienst kam nicht mehr durch. Erst nach fast zwei Stunden rückten Polizei und Feuerwehr an, um die Menschen aus ihren steckengebliebenen Fahrzeugen zu befreien.
  • Wegen des heftigen Wintereinbruchs haben mehrere Städte und Kreise in Nordrhein-Westfalen den Busverkehr komplett eingestellt – etwa Münster und Dortmund. Auch in Bielefeld, Göttingen und anderswo blieben Autofahrer im Schnee stecken oder kamen nur im Schneckentempo voran.
  • Die Polizei meldete in NRW bis zum Morgen über 220 wetterbedingte Unfälle. Dabei sind zwei Menschen schwer und 26 leicht verletzt worden. Der Sachschaden beläuft sich auf etwa eine Million Euro.

Die Winterdienste hatten sich auf einen der größten Einsätze seit Jahren eingestellt. Behörden hatten an Autofahrer appelliert, wenn überhaupt nötig, nur mit vollem Tank, Winterreifen und Decken zum Wärmen loszufahren.

 

 

Montag, 8. Februar 2021

Über der Mitte noch teils kräftige Schneefälle, zum Nachmittag nachlassend. An der See (schwere) Sturmböen aus Ost. Nachts gebietsweise noch etwas Schnee und Glätte. Über der breiten Mitte teils strenger Frost bis -20 Grad. An der Küste weiter stürmisch.

 

Am Mittag und am Nachmittag bei dichten Wolken über der Nordhälfte nordwärts ziehend Schneefall. Anfangs noch teils kräftig, insgesamt aber nachlassend, am Nachmittag Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen erreichend. Dabei verbreitet Glätte. Auch in den übrigen Gebieten der Mitte über den Tag hinweg bei dichten Wolken etwas Schnee, im Südwesten Schnee, dort in tiefen Lagen auch Regen. An den Küsten mitunter freundlich, dabei vereinzelt Schneeschauer. Auch an den Alpen etwas Sonne. Höchsttemperatur in der Nordosthälfte -10 bis -2 Grad, im höheren Bergland noch etwas darunter. Im Südwesten und an der Donau bis +4 Grad, an den Alpen bis +7 Grad. An den Küsten starker Ostwind mit Sturmböen, dort zum Teil Verwehungen. Sonst meist schwacher bis mäßiger Wind aus Ost bis Nordost.

In der Nacht zum Dienstag wechselnd bewölkt. Vom südlichen Oberrhein bis nach Bayern gebietsweise leichte Schneefälle. Auch im Nordosten etwas Schnee, an den Küsten teils kräftige Schneeschauer und Verwehungen. Sonst überwiegend trocken oder nur sehr geringer Schneefall. Tiefstwerte vom südlichen Oberrhein bis nach Niederbayern -1 bis -5 Grad, an den Küsten um -4 Grad. Sonst -5 bis -10 Grad, über Schnee und im Osten strenger Frost bis -15 Grad. An den Küsten stark böiger, sonst meist schwacher Wind aus Nordost bis Ost.

 

Dienstag, 9. Februar 2021

Tagsüber an der Ostsee und im Süden Schnee mit Glätte, an der Küste weiter windig bis stürmisch mit Verwehungen, recht verbreitet Dauerfrost.

 

Am Mittag im Westen und Nordwesten wechselnd wolkig und kaum Schnee. Sonst meist stark bewölkt oder bedeckt und im Süden und Osten gelegentlich Schneefall. An der Ostsee ins Binnenland ausgreifend wiederholt kräftige Schneeschauer mit größerem Schneezuwachs, Schneeverwehungen. Höchstwerte im Süden zwischen -1 und 4 Grad, sonst leichter bis mäßiger Dauerfrost zwischen -9 und -2 Grad, in Mittel- und Ostdeutschland teils ganztags um -10 Grad. Schwacher, an den Küsten stark böiger Ostwind, an der Ostsee vereinzelt noch stürmische Böen.

In der Nacht zum Mittwoch im Südwesten und Süden dicht bewölkt und von Frankreich aufkommende, südlich des Mains ostwärts ausbreitende Niederschläge. Im äußersten Südwesten vorübergehend gefrierender Regen nicht ausgeschlossen, sonst überwiegend Schnee. Im Küstenumfeld Schneeschauer, an der Ostsee auch kräftig und ins Binnenland ausgreifend. Sonst wechselnd bis stark bewölkt und weitgehend niederschlagsfrei. Südlich der Donau leichter, im Norden und Süden mäßiger Frost zwischen 0 und -9 Grad, in der breiten Mitte verbreitet strenger Frost zwischen -10 und -18 Grad, in einigen Mittelgebirgstälern um -20 Grad. Im Küstenumfeld weiter böiger östlicher Wind, sonst nachlassend.

 

Mittwoch, 10. Februar 2021

Im Süden Schneefall, von der Ostsee nach Südwesten ausgreifend Schneeschauer, an der Küste bei böigen Wind Verwehungen. Sonst ruhiges, kaltes Winterwetter. Kommende Nacht wieder vielfach strenger Frost.

 

Zwischen Main und Alpen stark bewölkt oder bedeckt und zeitweise Schneefall, allmählich in die Regionen südlich der Donau zurückziehend. Sonst wechselnd bewölkt und nur einzelne Schneeschauer. In einem Streifen von der Lübecker Bucht bis nach Südniedersachsen und NRW wiederholt Schneeschauer, an der Ostsee mit Verwehungen. Die größten Sonnenchancen im Westen des Landes sowie im Nordseeumfeld. Ganz im Süden stellenweise um +1 Grad, sonst flachendeckend leichter bis mäßiger Dauerfrost zwischen -9 und -1 Grad, im östlichen Mittelgebirgsraum teils strenger Dauerfrost zwischen -14 und -10 Grad. Mäßiger, an den Küsten sowie im Westen und Südwesten teils stark böiger Nordostwind.

In der Nacht zum Donnerstag südlich der Donau aus dichter Bewölkung zeitweise Schneefall, an den Alpen noch länger anhaltend. Sonst wechselnd, teils auch gering bewölkt und nur noch wenige, schwache Schauer. Nur von der vorpommerschen Ostseeküste bis ins angrenzende Binnenland sowie an den Nordrändern der östlichen Mittelgebirge noch häufiger Schneeschauer. Örtlich Nebel. Tiefstwerte im Westen und Norden -3 bis -11 Grad. Sonst zwischen -11 und -16 Grad, bei längeren Auflockerungen in der Mitte und Teilen Bayerns, Sachsen und Thüringens teils auch Minima zwischen -16 und -23 Grad.

 

Freitag, 12. Februar 2021

Im Nordosten und Osten Schneeschauer. Im Südwesten böiger Wind mit Verwehungen. Dabei Dauerfrost, nachts bis -20 Grad.

 

Am Nachmittag und am Abend im Nordosten und Osten wolkig und vereinzelt etwas Schneegriesel oder Schneefall, weiter nachlassend. Sonst verbreitet heiter oder sonnig und trocken. Höchstwerte meist zwischen -5 und 0 Grad. Im Mittelgebirgsraum und in Süddeutschland teilweise kälter mit nur -9 bis -5 Grad. Schwacher bis mäßiger Wind aus Nord bis Ost, im Südwesten teils frischer Ostwind mit starken, im Bergland stürmischen Böen und Schneeverwehungen.

In der Nacht zum Samstag im östlichen Mittelgebirgsraums teils locker, teils stark bewölkt oder neblig, örtlich Schneegriesel. Sonst gering bewölkt oder klar und niederschlagsfrei. Tiefstwerte -10 bis -18, über Schnee in der Mitte und Teilen des Ostens noch etwas kälter. In Küstennähe und ganz im Westen dagegen milder.

 

Samstag, 13. Februar 2021

Im Südwesten windig, in Hochlagen Sturmböen und Verwehungen. In der Nacht Mäßiger bis strenger Frost. Am Sonntag sonniges Winterwetter, in der Osthälfte weiterhin Dauerfrost.

 

In der Nacht zum Sonntag im Umfeld der nördlichen und östlichen Mittelgebirge, gebietsweise auch im Osten und Nordosten wieder vermehrt hochnebelartige Bewölkung, teils aber auch gering bewölkt und strichweise Nebel. Sonst meist klar. Allgemein trocken. Tiefstwerte im Westen und Norden -4 bis -9 Grad. Sonst -9 bis -15 Grad, im Bergland und in Tallagen über Schnee bis -20 Grad.

 

Sonntag, 14. Februar 2021 (Valentinstag)

Tagsüber sonniges Winterwetter, in der Osthälfte leichter Dauerfrost, auf den südwestdeutschen Bergen stürmische Böen. Ab Montagfrüh im Westen Glatteis.

 

Heute Mittag im Osten gebietsweise Nebel oder Hochnebel, am Nachmittag weiter auflösend. Sonst sonnig. Trocken. Im Westen am Nachmittag jedoch Aufzug hoher Wolkenfelder. Höchstwerte im Westen und Südwesten sowie an der Nordsee 0 bis +5 Grad, sonst -5 bis +1 Grad. Schwachwindig, nur an der Nordsee und in den westlichen und südwestlichen Mittelgebirgen leicht auffrischender Südostwind mit einzelnen steifen Böen, im Hochschwarzwald Sturmböen.

In der Nacht zum Montag ostwärts ausbreitende Wolkenfelder. Dort anfangs noch klar, im Westen und Nordwesten bereits meist stark bewölkt. Überwiegend trocken, allenfalls zwischen Eifel, Niederrhein und Ostfriesland ausgangs der Nacht etwas Schnee oder gefrierender Regen mit Glättegefahr nicht ausgeschlossen. Temperaturminima bei 0 bis -6 Grad im Westen und Nordwesten, sonst -7 bis -14 Grad, im Osten und Süden über Schnee örtlich -15 bis -20 Grad. In den westlichen Mittelgebirgen und an der Nordsee stark böiger Südostwind.

 

Montag, 15. Februar 2021

Von Westen her Glatteis, im Osten Schneefall.

 

Am Nachmittag auch im Osten und Südosten zunehmende Bewölkung. Von Westen her aus dieser dichten Bewölkung aufkommender Niederschlag, besonders nach Osten zu als Schnee, sonst meist in Regen übergehend. Bei Regen gebietsweise Glatteis! Im äußersten Osten und Südosten bis zum Abend trocken. Höchstwerte -2 bis +4 Grad, im äußersten Westen und am Oberrhein bis 7 Grad. Schwacher, im Westen teils mäßiger Wind um Süd, im Bergland und an der Nordsee steife Böen.

In der Nacht zum Dienstag stark bewölkt bis bedeckt, im Osten und Südosten zeitweise Niederschläge. Von der Ostsee bis zum Osterzgebirge sowie in den ostbayerischen Mittelgebirgen überwiegend Schneefall, sonst Regen oder in Regen übergehend mit Glatteisgefahr. Im Nordwesten und Westen vorübergehend niederschlagsfrei. Temperaturrückgang auf +4 Grad am Niederrhein und bis -7 Grad in der Oberlausitz.

 

Dienstag, 16. Februar 2021

Bevorzugt in der Osthälfte verbreitet Glätte, örtlich Glatteis. Im äußersten Osten und Südosten leichter Schneefall. Am Vormittag Entspannung der Glättesituation.

 

Am Mittag wechselnd bis stark bewölkt. Von der Nordsee bis nach Thüringen noch etwas Regen. Im Laufe des Nachmittags zunehmend trocken. Im Südwesten und am direkten Alpenrand größere Auflockerungen. Höchstwerte im Osten und Südosten 2 bis 7 Grad, sonst 6 bis 10 Grad, im Westen und Südwesten bis 14 Grad. Schwacher bis mäßiger Wind aus südlichen Richtungen. In der Nacht zum Mittwoch von Westen aufkommender Regen, im Südosten sowie im Mittelgebirgsraum mit Glatteisgefahr. Im Osten und Südosten +3 bis -3 Grad, sonst 7 bis 2 Grad.

 

Quelle: Deutscher Wetterdienst (DWD)