Artur mit Atemschutzmaske

Senioren und Corona: Worauf Sie achten sollten!

Senioren sind alleine schon aufgrund ihres Alters mehr gefährdet, schwerwiegend an Covid-19 zu erkranken. Schon ab einem Alter von 50 Jahren arbeiten die Abwehrkräfte nicht mehr so gut. Kommen Vorerkrankungen hinzu, fällt es dem Körper noch schwerer, das Virus zu bekämpfen.

Die Stadt Würzburg hat daher gemeinsam mit Mitgliedern von Seniorenbeirat und Seniorenvertretung, wie auch Dr. Elisabeth Jentschke, Leiterin des Psychoonkologischen und Gerontologischen Dienstes des Universitätsklinikums Würzburg, Tipps für ältere Menschen gesammelt. Bitte nehmen Sie diese ernst.

  • Beachten Sie bitte die geltenden Regelungen zu den Ausgangsbeschränkungen, damit wir keine vollständige Ausgangssperre bekommen. Es geht um unser aller Gesundheit. Ältere Menschen sind in dieser Krise die größte Risikogruppe. Reduzieren Sie auch Kontakte zu Gleichaltrigen, auch diese könnten Überträger sein.
  • Auch die jüngere Generation sollte darauf achten, dass nur Kontakte mit Mitbewohnern in der Familie möglich sind, aber nicht mit Freunden oder Klassenkameraden – diese Generation sind vielfach die Überträger des Virus!
  • Das Seniorentelefon der Stadt Würzburg hilft zu allen Fragen weiter, es ist erreichbar unter Telefon 09 31/37 35 10. Es bietet in der Zeit von Montag bis Freitag von 8 bis 16 Uhr telefonische Hilfe und Unterstützung bei Fragen von SeniorInnen. Es ist besetzt von vier erfahrenen MitarbeiterInnen aus dem Sozialreferat sowie der (aufsuchenden) Seniorenarbeit. Von 16 bis 18 Uhr und am Wochenende von 10 bis 12 Uhr steht ein Telefon für Hilfsangebote bei St. Egidio zur Verfügung: Telefon 09 31/32 29 40).
  • Das Telefon und weitere Medien wie Computer rücken in den Lebensmittelpunkt und verschaffen die notwendige Verbindung nach draußen.
  • Sind Sie jedoch vorsichtig bei Angeboten von Menschen die bei Ihnen persönlich an die Wohnung kommen oder anrufen, die sie bisher nicht gekannt haben und dubiose Hilfen anbieten. Bei Anrufen bieten Sie Ihren Rückruf an!
  • Auch in der aktuellen Situation ist Wachsamkeit vor „falschen Helfern“ notwendig. So fragen Betrügerinnen und Betrüger besonders ältere Menschen nach Geld für teure Medikamente und medizinische Behandlungen; angebliche Handwerker behaupten, Haus und Wohnung zu überprüfen und desinfizieren zu wollen. Das Bundesseniorenministerium und die BAGSO empfehlen dringend, Unbekannten kein Geld zu geben und sie nicht in die Wohnung zu lassen.
  • Meldet sich die Polizei telefonisch, lassen Sie sich den Namen des Anrufers geben, geben Sie keine Auskunft, sondern rufen Sie selbst sofort danach bei der Polizei an!
  • Bleiben Sie zuhause und verlassen Sie nur bei wirklich lebensnotwendigen Gängen die Wohnung . Dann aber immer mindestens zwei Meter Abstand zu allen Personen einhalten.
  • Alle persönlichen Kontakte mit Personen meiden, die außerhalb der eigenen Wohnung leben, dazu gehören auch die Nachbarn, die Kinder und Enkelkinder.
  • Gehen Sie nicht in Arztpraxen, rufen Sie im Bedarfsfall dort an, und fragen, wie Sie sich verhalten sollen.
  • Gehen Sie, falls möglich, nicht in Apotheken, bestellen Sie benötigte Arzneimittel per Telefon und lassen Sie sich diese liefern oder nehmen Sie, wenn möglich, Hilfe aus der Familie oder der Nachbarschaft an.
  • Für Einkäufe den angebotenen Service der Hilfskräfte aus der Nachbarschaft oder dem Haus, dem Stadtteil, der Pfarrei oder Organisationen nutzen! Die Hilfsangebote sind zahlreich, scheuen Sie sich nicht, diese in Anspruch zu nehmen! Wer ängstlich ist, sich beim Einkaufen anzustecken, kann auf einen Lieferservice von Tiefkühlkost zurückgreifen.
  • Möglichst nicht mit dem ÖPNV fahren.
  • Gehen Sie täglich an die frische Luft (nicht zum Einkauf) und halten Sie Abstand, alternativ auf den Balkon oder lüften Sie Wohnung mehrmals täglich und gründlich. Dazu kann man auch mal den Mantel drüberziehen. Das stärkt Ihre Abwehr. Halten Sie auch im Freien mindestens zwei Meter Abstand, wenn Sie Bekannte treffen!
  • Hände waschen, Hände waschen, Hände waschen: Nutzen Sie ein Händedesinfektionsmittel auf Alkoholbasis. Versuchen Sie einen Abstand von 2m zu jemandem einzuhalten, der hustet oder niest, um die Ausbreitung von Keimen zu verhindern. Fassen Sie sich nicht ins Gesicht.
  • Es ist wichtig, dem Tag Struktur zu geben: Gammeln Sie trotz Ausgangsbeschränkung nicht einfach nur vor sich hin. Suchen Sie sich eine Beschäftigung im Haus, die Ihnen Spaß macht. Tipp von Erika Rose, Mitglied der Seniorenvertretung: „Ich habe meine alte Wolle hervorgeholt und häkle Topflappen: In 9 Monaten ist Weihnachten.“
  • Nutzen Sie den virtuellen Stammtisch, der täglich ab 14 Uhr bis ca. 15:30 zu erreichen ist unter https://t1p.de/vs.Hilft. Dies hilft die Einsamkeit zu reduzieren. Man kann sich mit anderen unterhalten, Informationen austauschen und bekommt Hilfe, wenn es um Computer und Internet geht.

 

Wie können wir besser mit den kognitiven Auswirkungen von Stress umgehen:

  • Begrenzen Sie die Aufnahme von Nachrichten; Dies kann helfen, mit schwierigen oder störenden Gefühlen umzugehen. Die ständige Aufnahme erschreckender Informationen kann Stress verstärken.
  • Beschränken Sie sich lieber auf die notwendigen und hilfreichen Informationsquellen wie z.B. die Infoseiten des RKI. Ein- oder zweimal täglich einige Minuten einchecken reicht.
  • Konzentrieren Sie sich auf das, was in Ihrer Macht steht. Während wir das Covid-19-Virus nicht kontrollieren können, können wir unser Infektionsrisiko verringern. Waschen Sie Ihre Hände häufig mit Wasser und Seife und halten Sie sich an die Regelungen (siehe oben).
  • Überprüfen Sie Aussagen, die Angst hervorrufen, und ändern sie in Aussagen, die die Fakten besser widerspiegeln und die hilfreicher sind. Dies kann Stress reduzieren und die Bewältigungsfähigkeiten erhöhen. Beispiel: „Meine Familie wird das Virus bekommen und sterben“ ersetzen durch „die Mehrheit der Menschen, die das Virus bekommt, erholt sich“.
  • Schaffen Sie Netzwerke sozialer Unterstützung, telefonieren Sie viel. Nutzen Sie Skype, wenn Sie sich damit auskennen. Soziale Verbindungen sind wichtig.

 

Quelle: Stadt Würzburg

 

 

Atemschutzmasken und Teile für Beatmungsgeräte

DLR rüstet 3D-Drucker für medizinische Schutzausrüstung um

Wo normalerweise Modelle für die Luft- und Raumfahrtforschung hergestellt werden, kann in Zeiten der Corona-Krise medizinische Schutzausrüstung gefertigt werden: Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) hat erfolgreich die Umstellung seiner 3D-Drucker getestet.

Anlass der Prüfung war eine Anfrage der Europäischen Kommission zur Unterstützung bei der Herstellung dringend benötigter medizinischer Geräte.

In der Anfrage geht es konkret um die Herstellung von Schutzmasken und Ventilen für Beatmungsgeräte im 3D-Druckverfahren. Trotz nicht vorhandener technischer Spezifikationen (CAD-Daten) ist es dem Systemhaus Technik und der technischen Ausbildung des DLR gelungen, Tests mit Bauteilen auf Basis frei verfügbarer Vorlagen und mit für den Medizinbereich zugelassenen Kunstoffen durchzuführen. Die für die Maske ausgewählten gummiartigen Materialien sorgen für eine gute Passform und hohen Tragekomfort.

Momentan werden die 3D-Druckerkapazitäten im DLR erfasst. Je nach Modell unterscheidet sich die Leistungsfähigkeit. So verfügt das DLR über Drucker, die wie eine automatische Heißklebepistole Kunststoffgranulat verflüssigen und schichtweise übereinander drucken. Bei anderen wird flüssiger Kunststoff mittels UV-Licht ausgehärtet.

Die leistungsfähigsten Drucker im DLR können bis zu zehn Schutzmasken oder 15 Ventile für Beatmungsgeräte pro Tag herstellen. Durch eine Vernetzung der Institute und Einrichtungen ist es möglich, größere Mengen zu produzieren.

Die Zertifizierung und Zulassung der vom DLR produzierten Produkte für den medizinischen Gebrauch ist in Arbeit. Die Erfahrungen bei der Umrüstung von 3D-Druckern stellt das Systemhaus Technik des DLR anderen wissenschaftlichen Einrichtungen zur Verfügung.

 

Quelle: Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)