Komet C/2022 E3 (ZTF) am 29. Januar 2023

Unsere zweite Beobachtung des Kometen C/2022 E3 (ZTF)

Insgesamt 10 Tage mussten wir uns gedulden, bis sich uns in Eisingen die zweite Gelegenheit bot, den Kometen C/2022 E3 (ZTF) wieder zu sehen. Am 29. Januar 2023 war es entgegen aller Erwartungen und Wettervorhersagen fast den ganzen Tag über sonnig. Am Abend verschwanden sogar die letzten Wolkenreste. Erst gegen Mitternacht zog der Himmel wieder zu.

Am 29. Januar 2023 begannen wir gegen 18:30 Uhr bei minus 2 Grad warm eingepackt mit der Beobachtung. Nachdem wir unsere Kamera auf das Stativ montiert hatten, richteten wir sie zunächst in Richtung Südwesten und stellten sie an der im Sternbild Wassermann hell leuchtenden Venus (-3,86 mag) scharf. Seit Anfang Januar 2023 ist Venus wieder Abendstern, wenn auch noch nicht besonders auffällig.

Nach dem manuellen Scharfstellen richteten wir die Kamera in Richtung Norden. Den Polarstern und eine Sternkarte nahmen wir als Orientierung. Um 18:41 Uhr gelang uns die erste Aufnahme des Kometen, der gut 42° hoch am Nordhimmel zwischen den Sternbildern Kleiner Bär und Großer Bär stand. Mit rund 45 Millionen Kilometern war er nur noch 3 Millionen Kilometer von seiner größten Annäherung an die Erde entfernt. Die nachfolgenden Fotos sind alle Einzelbilder, die wir ohne Nachführung der Kamera aufgenommen haben.

Einzelaufnahmen unserer Beobachtung vom 29. Januar 2023

Zunehmender Mond stört die Beobachtung

Etwa 59° über dem Südhimmel stand der zu 61,1% beleuchtete zunehmende Halbmond. Bereits in dieser Phase störte das Mondlicht schon erheblich die Beobachtung des etwa 5,2 mag hellen Kometen. Mit dem Feldstecher konnten wir ihn gerade noch so erkennen. An eine Beobachtung mit dem bloßen Auge war gar nicht zu denken. Auf den Fotos von 18:58 Uhr, 19:02 Uhr und 19:08 Uhr ist recht gut die Eigenbewegung des Kometen zu erkennen. Er bewegt sich während dieser Zeit recht schnell auf einen 11,65 mag hellen Stern zu, den er kurz darauf bedeckte.