Heute Abend waren wir für unseren nachfolgenen Beitrag auf der Suche nach einem passenden Motiv. Da der Mond gerade aufgegangen war, bot er sich als Fotoobjekt an. Gerade in dem Moment, als wir ihn aufnehmen wollten, bemerkten wir, dass sich von links ein Flugzeug näherte.

Das Flugzeug zog genau vor dem Mond vorbei, doch bis wir den Auslöser betätigten, und bis die Kamera reagierte, war der vielleicht gerade einmal eine Sekunde dauernde Moment auch schon wieder vorbei und wir hatten ihn knapp verfehlt.

Heute Nacht – 30. Juni auf 1. Juli 2015 – folgt auf 01:59:59 Uhr 01:59:60 Uhr und dann erst 02:00:00 Uhr. Seit der genauen Festlegung der Sekunde ist die Erde langsamer geworden. Derzeit braucht sie im Mittel eine tausendstel Sekunde länger für eine Umdrehung. Die aus der Erddrehung bestimmte Weltzeit und die sehr genaue Atomzeit driften daher immer mehr auseinander. Ursache für die Verlangsamung sind die Gezeiten, die durch den Mond hervorgerufen werden.
Wenn sich die Differenzen zwischen Atomzeit und Weltzeit zu einer Sekunde aufsummieren, wird eine Schaltsekunde eingefügt. Hierzu dauert am Nullmeridian die letzte Minute des betreffenden Tages eine Sekunde länger. Während der Sommerzeit (MESZ) ist das bei uns um zwei Uhr nachts (UTC+2). Wenn das nicht geschähe, würde in rund 1.500 Jahren die Sonne nicht mehr morgens, sondern erst mittags aufgehen. Ob Schaltsekunden nötig sind, bestimmt der “International Earth Rotation and Reference Systems Service” (IERS), dessen Zentralbüro im Bundesamt für Kartographie und Geodäsie (BKG) in Frankfurt am Main angesiedelt ist. Das BKG ist dem Bundesministerium des Innern direkt unterstellt.