Ceres am 19. Januar 2017 um 20:19 Uhr

Ceres und Uranus im Sternbild Fische

Die klaren Nächte, die sich uns nun schon seit Tagen bieten, nutzen wir, um uns auch einmal mit den lichtschwachen und eher unscheinbaren Objekten zu befassen, denen wir für gewöhnlich nur wenig Aufmerksamkeit schenken. Gestern waren dies unter anderem der Zwergplanet Ceres und der Planet Uranus.

 

Ceres am 19. Januar 2017 um 20:19 Uhr
@artusmi 20170119_2019

Ceres war lange als Asteroid eingestuft und wird seit 2006 zur Gruppe der Zwergplaneten gezählt. Mit einem mittleren Äquatordurchmesser von 963 km ist sie der kleinste bekannte Zwergplanet und das größte Objekt im Asteroidengürtel. Um 20:20 Uhr konnten wir die nur 8,1 mag helle Ceres zusammen mit dem 5,8 mag hellen Planeten Uranus auf einem Foto ablichten. Beide standen zu der Zeit am Südwesthimmel in den Fischen, einem großen, aber unauffälligen Sternbild. Der dünne Strich rechts von Ceres ist die Strichspur eines Satelliten, der während der Aufnahme vorbeizog.

 


Dawn – Mission der Gegensätze

Ceres ist bereits der zweite Himmelskörper, der im Laufe der Dawn-Mission untersucht wird. Den Gesteinsasteroiden Vesta hatten die Planetenforscher von Juli 2011 bis September 2012 im Blick. Seit März 2015 erforscht die Mission den ehemaligen Asteroiden Ceres, der 2006 der neuen Klasse der Zwergplaneten zugeordnet wurde. „Beide sind auf ihre Art spannend: Vesta als trockener Asteroid aus Gestein, Ceres als nasser Asteroid mit einem hohen Eisanteil – es sind zwei völlig unterschiedliche Welten, die eine unterschiedliche Entwicklung durchlaufen haben.

Voraussichtlich bis Ende Juni 2016 wird Dawn in 385 Kilometer Entfernung um Ceres kreisen. Nach dem Ende der Mission bleibt sie dort in einem stabilen Orbit. Bis dahin wird die Sonde allerdings noch zahlreiche wissenschaftliche Daten zur Erde senden. „Wir haben noch etliche Fragen, auf die wir Antworten finden wollen“, sagt DLR-Planetenforscher Prof. Ralf Jaumann.

 

Die Mission

Die Mission Dawn wird vom Jet Propulsion Laboratory (JPL) der amerikanischen Weltraumbehörde NASA geleitet. JPL ist eine Abteilung des California Institute of Technology in Pasadena. Die University of California in Los Angeles ist für den wissenschaftlichen Teil der Mission verantwortlich. Das Kamerasystem an Bord der Raumsonde wurde unter Leitung des Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung in Göttingen in Zusammenarbeit mit dem Institut für Planetenforschung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Berlin und dem Institut für Datentechnik und Kommunikationsnetze in Braunschweig entwickelt und gebaut. Das Kameraprojekt wird finanziell von der Max-Planck-Gesellschaft, dem DLR und NASA/JPL unterstützt.

Quelle: DLR – Tiefflug über Zwergplanet Ceres – 12. Januar 2016