Vesta am 18. Januar 2017 um 21:03 Uhr

Vesta Opposition 2017

Am 18. Januar haben wir Vesta am Tag ihrer Oppositionsstellung zwischen den Sternbildern Krebs und Zwillinge beobachtet. Um sie von den Sternen unterscheiden zu können, haben wir unsere Beobachtung am 19. Januar wiederholt und Vergleichsaufnahmen gefertigt.

Asteroid Vesta am 18. und 19. Januar 2017
Asteroid Vesta am 18. und 19. Januar 2017

Vesta ist mit einem mittleren Durchmesser von ca. 515 Kilometern der zweitgrößte Asteroid und der drittgrößte Himmelskörper im Asteroidengürtel. Sie wurde am 29. März 1807 von Heinrich Wilhelm Olbers in Bremen als vierter Asteroid entdeckt. Während der Opposition ist sie zwischen 1,14 AE und 1,59 AE von der Erde entfernt und erreicht eine scheinbare Helligkeit von bis zu 5,2 mag. Sie ist damit der hellste Asteroid am Nachthimmel und kann bei einem dunklen Himmel ohne Lichtverschmutzung gerade noch mit bloßem Auge gesehen werden.


Asteroid Vesta zum Greifen nahe in 3D

Kein Asteroid und kein anderer Gesteinsplanet sieht so aus wie der Asteroid Vesta, den die amerikanische Raumsonde Dawn seit Juli 2011 umkreist – unzählige Krater, Furchen und Hänge prägen die Landschaft des Himmelskörpers. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) hat mit den Aufnahmen der Kamera an Bord der Sonde einen 3D-Film erstellt, der erstmals den Asteroiden buchstäblich zum Greifen nah erscheinen lässt. Mit einer Rot-Blau-Brille betrachtet, geht es im Flug über den Schneemann-Krater und einen der höchsten Berge im Sonnensystem. Noch können die Planetenforscher der Dawn-Mission nicht alle Phänomene erklären: „Vesta gibt uns viele Rätsel auf“, sagt DLR-Planetenforscher Prof. Ralf Jaumann.

Kräftig zerbeult sieht Vesta aus, wenn er vor dem Auge des Betrachters rotiert: Der Kleinplanet im Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter ist mit Kratern, Gräben und Hängen überzogen – Hinterlassenschaften von unzähligen Einschlägen auf die Kruste des Asteroiden. Im Film nähert sich das Raumschiff dem Asteroiden, fliegt entlang der mächtigen Rillen am Äquator und ermöglicht dabei den Blick auf die riesige Einbuchtung, die ein Einschlag am Südpol verursacht hat. „Wir sitzen im Cockpit, und die 3D-Brille gibt uns einen besseren Eindruck von der Topografie unseres Ziels“, beschreibt DLR-Kartograph Stephan Elgner, der die Animation berechnete. Für diese Ansicht verwendeten die Wissenschaftler des DLR-Instituts für Planetenforschung Aufnahmen, die das deutsche Kamerasystem der Dawn-Sonde aus einer Höhe von etwas 2.700 Kilometern über der Oberfläche aufgenommen hat.

Quelle: DLR – Beitrag vom 1. Dezember 2011