Perseiden-Sternschnuppe am 13. August 2021 am NNO-Himmel von Eisingen

Günstige Bedingungen für die Perseidenbeobachtung 2023

Die Perseiden sind ein Meteorstrom, der jedes Jahr zwischen dem 17. Juli und dem 24. August einen Schauer von Sternschnuppen vom Himmel „herabregnen“ lässt. Im Volksmund werden sie auch als die Tränen des Laurentius bezeichnet, benannt nach dem am 10. August 258 nach Christus in Rom gestorbenen Märtyrer Laurentius. Auffallend hohe Fallzahlen erreichen diese Sternschnuppen zwischen dem 9. und dem 15. August. Wir haben die Perseiden letztmals 2021 beobachtet. Letztes Jahr war ausgerechnet am 12. August Vollmond. Wegen des störenden Mondlichtes haben wir deshalb auf eine Beobachtung verzichtet. Dieses Jahr haben wir wegen der zwei Vollmonde am 1. und 31. August günstige Bedingungen. Nach den Regentagen bis einschließlich 9. August 2023 schaut es in den kommenden Tagen für die Region Mainfranken gar nicht mal so schlecht aus.

Ursprung: Komet 109P/Swift-Tuttle

Die Perseiden bestehen aus winzigen Staubteilchen, die vom Kometen 109P/Swift-Tuttle bei dessen Vorbeiflügen an der Sonne abgeströmt sind und sich als längliche, unterschiedlich dichte Staubfilamente entlang seiner Bahn verteilt haben. Einmal im Jahr kreuzt die Erde auf ihrem Weg um die Sonne diesen Bereich und die Partikel des Kometen dringen mit einer Geschwindigkeit von rund 60 Kilometern pro Sekunde in die Erdatmosphäre ein, wo die meisten von ihnen in einer Höhe von etwa 80 Kilometern an den Luftmolekülen „zerrieben“ werden und verdampfen. Die Moleküle werden dabei ionisiert, was die typischen hellen, zuweilen farbigen Leuchtspuren erzeugt, die wir als Sternschnuppen bewundern und registrieren. Weil die einzelnen Leuchtspuren ihren Ausgangspunkt (Radiant) im Sternbild Perseus zu haben scheinen, wird der Meteorstrom als Perseiden bezeichnet.

Seit mehr als 2.000 Jahren beobachten Astronomen die Perseiden – trotzdem wurde ihr Ursprung, der Komet 109P/Swift-Tuttle, erst im Juli 1862 entdeckt. Sein letzter Periheldurchgang fand 130 Jahre später, am 11. Dezember 1992 statt. Über Zeiträume von hunderten und tausenden Jahren betrachtet, variiert seine Umlaufperiode zwischen 128 und 136 Jahren. Ursache hierfür sind die Störeinflüsse der Planeten, vor allem die des Gasriesen Jupiter.

Rund 60 Sternschnuppen pro Stunde während des Maximums

Das diesjährige Maximum fällt auf den 13. August und zwar zu Tagesanbruch. Für das Jahr 2023 bedeutet das, dass in der Nacht vom 12. auf den 13. August die beste Beobachtungszeit sein wird. Beobachter können dann in unseren Breiten mit rund 60 Sternschnuppen pro Stunde rechnen. Da am hellen Tageshimmel keine gewöhnlich hellen Meteore wahrgenommen werden können, liegen die besten Beobachtungszeiten für Sternschnuppen in den frühen Morgen- sowie späten Abend- und Nachtstunden vor und nach dem Maximum. Im Gegensatz zu 2022, gibt es dieses Jahr kein störendes Mondlicht.

Sternschnuppen beobachten und fotografieren

Sternschnuppen mit dem Feldstecher oder Fernrohr zu beobachten ist nicht gerade zielführend. Erfolgreicher ist die Suche mit dem bloßen Auge. Wir legen uns dazu gerne in unserem Garten auf einen Liegestuhl mit den Füßen in Richtung Nordosten und beobachten den Himmel im Bereich des Sternbildes Kassiopeia. Zusätzlich montieren wir unsere Kamera stabil und windsicher auf einem Fotostativ. Dieses Jahr werden wir erstmals unsere im Juni 2022 gekaufte Vollformat-Systemkamera Canon EOS R6 mit einem Weitwinkelobjektiv einsetzen. Letztes Jahr haben wir wegen des störenden Mondlichts komplett auf eine Beobachtung verzichtet. Am Objektiv stellen wir die kleinste Blendenzahl ein. Wir werden mit unterschiedlich langen Belichtungszeiten arbeiten und hohe ISO-Zahlen verwenden. Die Scharfstellung erfolgt manuell. Wir nehmen jedes Foto einzeln mit unserem alten Kabelselbstauslöser auf.

Unsere Himmelbeobachtungen am 12. und 13. August 2023

In den Nächten 11./12. und 12./13. August 2023 haben wir uns mehrere Stunden mit der Beobachtung der Perseiden beschäftigt. Trotz guter Sicht war die fotografische Ausbeute mehr als gering. Auch die Beobachtung mit bloßem Auge konnte uns dieses Mal wie auch schon 2021 nicht überzeugen. In den zwei Nächten haben wir höchstens rund 20 Sternschnuppen sichten können. Nachfolgend einige Fotos aus den beiden Nächten, die neben einigen Ministernschnuppen auch die Milchstraße und das Sommerdreieck zeigen.