Besonders tief stehender Vollmond im Juni 2025
Am 11. Juni 2025 war exakt um 09:43 Uhr Vollmond. Unsere Beobachtung starteten wir aber erst Stunden später, etwa eine halbe Stunde vor Mitternacht, am wolkenlosen Himmel von Eisingen. Auffallend in diesem Jahr war der besonders tiefe Stand des zu 99,4 % beleuchteten abnehmenden Mondes, knapp 5 Grad über dem SSO-Horizont.
Herkunft des Namens „Erdbeermond“
Der Vollmond im Juni wird auch „Erdbeermond“ (Strawberry Moon) genannt. Dieser kann besonders groß und rot erscheinen. Sein Name hat aber nichts mit der Farbe zu tun. Der Begriff stammt von den Algonquin, einem indigenen Volk Nordamerikas, das im Juni Erdbeeren erntet. Bei uns wird der Junivollmond auch „Rosenmond“ genannt – ebenfalls nicht wegen der Farbe, sondern weil die Rosen in dieser Zeit in voller Blüte stehen. Ein weiterer traditioneller Name ist „Brachmond“. Die alte deutsche Bezeichnung „Brachmond“ oder „Brachet“ geht auf die Dreifelderwirtschaft zurück, bei der die landwirtschaftliche Fläche in drei Teile aufgeteilt und dann im jährlichen Wechsel bewirtschaftet wurde. In diesem Monat wurde traditionell das Brachfeld bearbeitet.









Die Effekte – die rote Farbe und die scheinbare Größe – treten bei „Erdbeermond“ besonders häufig auf. Beide Phänomene lassen sich auch bei der Sonne beobachten. Eine tief stehende Sonne kann ebenfalls besonders groß und rot wirken. Beim „Erdbeermond“ tritt dieser Effekt besonders häufig auf. Im Sommer verläuft die Mondbahn besonders flach über dem Horizont. Der Mond bleibt dadurch länger in Horizontnähe.
18,6 Jahre dauernder Zyklus
Das Jahr 2025 ist ein besonderes Jahr für den Erdbeermond. In diesem Jahr kommt noch ein seltenes astronomisches Detail hinzu. Die Umlaufbahn des Mondes liegt derzeit im etwa 18,6 Jahre dauernden Zyklus der sogenannten Knotendrehung besonders tief. Bei unserer Beobachtung in Eisingen befand sich der abnehmende Vollmond nur knapp 5 Grad über dem SSO-Horizont. Dieses seltene Zusammenspiel wird erst im Jahr 2043 wieder auftreten.