Jupiter mit Mond Europa am 22. September 2010

Sonnenfinsternis auf Jupiter beobachten

Am 22. September 2010 begann Europa – einer der vier Galileischen Monde – um 04:00 Uhr direkt vor Jupiter durchzulaufen und sein Schatten betrat die Planetenscheibe. Auf der rechten der drei Aufnahmen des nachfolgenden Bildes kann man also eine Sonnenfinsternis auf Jupiter sehen.

Jupiter mit Mond Europa am 22. September 2010
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Die drei Bilder sind das Ergebnis der Aufnahmen mit der WebCam am Teleskop. Sie zeigen Europa und Jupiter am 22.09.2010 um 02:45 Uhr, um 03:45 Uhr und um 04:25 Uhr.

Die Beobachtung der galileischen Monde ist bei Amateurastronomen sehr beliebt. Da die Monde innerhalb von Stunden ihre Position verändern, ist es reizvoll, sie zu beobachten und Bedeckungen durch Jupiter oder Durchgänge vor der Planetenscheibe durch ein Teleskop zu betrachten. Da die Monde Schatten werfen, kommt es regelmäßig vor, dass sie eine Sonnenfinsternis auf Jupiter verursachen.

Jupiter mit Großem Roten Fleck (GRF) und Mond Europa am 22.09.2010 um 02:45 Uhr
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Jupiter ist der fünfte Planet von der Sonne aus. Er ist nicht nur der schwerste, sondern mit einem Durchmesser von 142.984 km (äquatorial) auch der größte Planet unseres Sonnensystems. Nach Sonne, Mond und Venus ist er das vierthellste Objekt am Himmel. Der GRF ist der größte bekannte Wirbelsturm unseres Sonnensystems. In seiner Länge in Richtung der Rotation ist er etwa zwei Erddurchmesser groß. Er wurde bereits vor 300 Jahren auf Zeichnungen festgehalten und erstmals 1664 von dem englischen Naturforscher Robert Hooke beschrieben.


Jupiter zählt zu den Gasplaneten (Gasriesen). Für einen Umlauf um die Sonne benötigt er 11 Jahre, 315 Tage und 3 Stunden. Jupiter hat ein sehr schwach ausgeprägtes Ringsystem, das schon seit der Pioneer-11-Mission 1974 vermutet wurde und 1979 von Voyager 1 erstmals fotografiert werden konnte. Außer den hellen und dunklen äquatorparallelen Wolkenbändern fällt an Jupiter vor allem der Große Rote Fleck auf (GRF). Der GRF ist ein riesiger ovaler Antizyklon. Der GRF wurde im Jahr 1664 erstmals von dem englischen Naturforscher Robert Hooke beschrieben. Aufgrund seiner Größe ist der GRF bereits in Amateurteleskopen sichtbar.

Jupiter besitzt 67 bekannte Monde. Sie können in mehrere Gruppen unterteilt werden. Die galileischen Monde Io, Europa, Ganymed und Kallisto wurden im Jahr 1610 unabhängig voneinander durch Galileo Galilei und Simon Marius entdeckt. Neben den galileischen Monden gibt es vier weitere Monde auf planetennahen und nur wenig geneigten Bahnen: Metis, Adrastea, Amalthea und Thebe. Ihre Durchmesser (20 bis 131 km) sind wesentlich kleiner als die der galileischen Monde. Die restlichen Monde sind kleine bis kleinste Objekte und tragen teilweise noch Zahlencodes, bis sie von der Internationalen Astronomischen Union (IAU) einen Namen zugewiesen bekommen.

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