Planetenparade während Überflug der ISS am 18. Januar 2025
Am Abend des 18. Januar 2025 gab es den perfekten Überflug der Internationalen Raumstation ISS. Bereits ab dem Nachmittag verzogen sich an unserem Beobachtungsort in Eisingen der Nebel und die Wolken. Nach dem Sonnenuntergang blieb der Himmel klar und bei 1 °C konnte man es gut im Freien aushalten. Von unserer Terrasse aus konnten wir nicht nur die ISS, sondern auch vier Planeten beobachten und fotografieren.
Planetenparade am Nachthimmel
Noch bis Ende Februar 2025 stehen sechs Planeten unseres Sonnensystems nahezu in einer Linie am Abendhimmel. Vier davon sind mit bloßem Auge zu sehen. Die beste Zeit zur Beobachtung liegt zwischen 18:30 und 21:00 Uhr. Eine solche Konstellation ist nicht alltäglich. Die nächste vergleichbare und meines Erachtens noch spektakulärere Konstellation gibt es erst wieder Ende Januar 2036 bis in den April 2036.

Die vier Planeten Venus, Mars, Jupiter und Saturn leuchten hell genug, um sie mit bloßem Auge zu entdecken und zu beobachten. Für die weiter entfernten äußeren Planeten Uranus und Neptun braucht man aber mindestens ein Fernglas.
- Die Venus strahlt am hellsten und ist im Südwesten zu finden. Am 14. Februar strahlt sie im größten Glanz (-4,86 mag). Bis Mitte März (-4,20 mag) bleibt sie gut sichtbar.
- Der Gasriese Jupiter erscheint nach der Dämmerung im Süden am Himmel. Er ist nach Venus und Mond das hellste Objekt (-2,40 mag Mitte Februar)
- Mars ist im Südosten als roter und deutlich sichtbarer Punkt zu erkennen. Von Mitte Januar (-1,45 mag) bis Mitte März (0,10 mag) verliert er deutlich an Helligkeit.
- Der Ringplanet Saturn ist tief am westlichen Horizont ausfindig zu machen. Je mehr die Tage voranschreiten, desto mehr verblasst er in der Dämmerung. Er kann dort noch bis Ende Februar (1,12 mag) beobachtet.
- Die beiden am weitesten entfernten Planeten Uranus und Neptun kann man nur mit optischen Hilfsmitteln sehen. Uranus (5,8 mag, zwischen Stier und Widder) bleibt bis Mitte April sichtbar. Neptun (7,82 mag, zwischen Venus und Saturn) verschwindet bereits Mitte Februar.
Flugbahn der ISS
Pünktlich, wie wir es von der ISS gewohnt sind, tauchte die Raumstation um 18:49 Uhr am Westsüdwest-Horizont auf. Links der ISS strahlten rund 20 Grad über dem Horizont die -4,6 mag helle Venus und der mit 1,1 mag wesentlich lichtschwächere Saturn. Um 18:51 Uhr stieg die ISS recht steil nach oben, vorbei an Jupiter und Aldebaran im Sternbild Stier. Kurz nach 18:52 Uhr erreichte die Internationale Raumstation mit 88 Grad ihren höchsten Punkt und laut Stellarium eine ungefähre Helligkeit von -4,6 mag. 20 Sekunden später verschwand die ISS dann im Erdschatten, unweit von Capella, dem Hauptstern im Sternbild Fuhrmann. Um 18:54 Uhr haben wir im Osten zwischen unserem Kirschbaum unterhalb von Castor und Pollux in den Zwillingen den -1,46 mag hellen Planeten Mars aufgenommen. Mars stand vor zwei Tagen in Opposition zur Sonne.