Aus der auf dem Foto zu sehenden Sonnenfleckengruppe mit der Bezeichnung AR 2192 (Active Region 12192) löste sich heute Morgen eine starke X1.1 Sonneneruption, die über eine Stunde anhielt. Unsere Aufnahme entstand wenige Stunden später.

Die Sichtbedingungen waren eigentlich optimal, nur der starke Wind störte beim fotografieren, da sich am Teleskop jede noch so kleine Erschütterung negativ auf die Bildqualität auswirken kann. Um die Größe dieser Sonnenfleckengruppe zu veranschaulichen, haben wir von der Aufnahme am Teleskop eine Fotomontage gefertigt und als weiteren Vergleich ein Foto mit der Spiegelreflexkamera ohne Teleskop aufgenommen.
AR 2192 mit dem größten Sonnenfleck der letzten 24 Jahre

Derart große und beeindruckende Sonnenfleckengruppen wie AR 2192 – mit mehrfacher Erdgröße – können auch große Sonneneruptionen verursachen. Diese sog. solaren Flares sind Gebilde erhöhter Strahlung innerhalb der Chromosphäre der Sonne, die durch Magnetfeldenergie gespeist werden. Häufig kommt es bei den Eruptionen zur Ablösung von Sonnenplasma, welches als koronaler Massenauswurf von der Sonne geschleudert wird. Diese koronalen Massenauswürfe – allgemein als Sonnensturm bekannt – sind es, die einen geomagnetischen Sturm auslösen, wenn sie auf das Magnetfeld der Erde treffen und in Form von Polarlichtern am Nachthimmel sichtbar werden.
Wie klein wir doch sind

Auf unserer Fotomontage haben wir versucht, den Größenvergleich zwischen unserem Heimatplaneten Erde und der Sonne zu veranschaulichen. Man bedenke, dass die Sonne ja nur ein durchschnittlich großer Stern unter den unzähligen Sternen in der Milchstraße ist. Mit 1,4 Millionen Kilometern hat sie aber immerhin noch den 109-fachen Durchmesser der Erde. Selbst die Sonnenfleckengruppe AR 2192 übertrifft die Größe der Erde um ein Vielfaches.